Laut ÖSTERREICH-Infos
Syrer bedroht Passanten mit Messer: Mordversuchs-Ermittlungen
14.10.2019Der Messer-Angreifer in Wien-Favoriten konnte nur durch einen Schuss gestoppt werden.
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Wien. Noch völlig unklar war Montagvormittag die Motivlage hinter einem Vorfall von Sonntagabend in Wien-Favoriten: Ein Syrer, der mit zwei langen Messern bewaffnet Passanten auf der Quellenstraße in Angst und Schrecken versetzt hatte, ist von der Polizei angeschossen worden.
Es habe sich um Küchenmesser mit langer Klinge gehandelt, sagte Polizeisprecher Markus Dittrich auf APA-Anfrage. Der Beschuldigte, ein 29-jähriger anerkannter Flüchtling, befand sich seinen Angaben zufolge "derzeit im Spital im Aufwachraum". An eine Befragung war bisher nicht zu denken, die Beweggründe des Mannes blieben daher zunächst im Dunkeln. Noch muss eine Erlaubnis der Ärzte eingeholt und ein Dolmetscher besorgt werden, bevor die Befragung beginnen kann.
Jetzt wird wegen Mord-Versuch ermittelt
Laut ÖSTERREICH-Informationen wird gegen den Angreifer mit dem Messer jetzt wegen des Mordversuchs-Verdachtes ermittelt, weil es sich bei der Messer-Bedrohung um eine brenzlige Situation gehandelt habe. Eine junge Frau, die er bedroht haben soll, habe laut um Hilfe geschrien.
Ein Mann wählte Sonntagabend den Notruf und hielt dann einen vorbeifahrenden Streifenwagen an, nachdem der 29-Jährige Fußgänger bedrängt haben soll. Der syrische Staatsangehörige sei "mit zwei Messern auf der Quellenstraße auf- und abgegangen" und habe "dabei Passanten bedroht", so die Polizei.
Noch während der Mann via Notruf die Lage schilderte, fuhr ein Polizeiauto vorbei, worauf der Anrufer ankündigte, er werde den Wagen anhalten. Das Gespräch brach daraufhin ab, schilderte Dittrich. Die zufällig vorbeikommende zweiköpfige Funkwagenbesatzung konfrontierte somit als Erste den 29-Jährigen, währende etliche weitere Polizeikräfte zur Verstärkung zufuhren.
Pfefferspray wirkt bei 1 % der Menschen nicht
Beim Versuch, den 29-Jährigen anzuhalten, setzten die Beamten Pfefferspray ein, der aber keine Wirkung gezeigt habe, sagte der Sprecher. Das habe damit zu tun, dass bei etwa ein Prozent der Menschen das Reizgas gar keine Reaktion auslöse. Außerdem sei bei Wind und Wetter damit zu rechnen, dass der Pfefferspray verweht wird. Als der Mann mit seinen Messern auf die Polizisten loszugehen versucht habe, wurde geschossen. Der Syrer wurde von einer Polizistin mit einem Hüftschuss niedergestreckt. Die Verletzung war laut Polizei nicht lebensbedrohlich. Er kam nach Versorgung durch die Berufsrettung Wien in ein Spital.
Wie viele Schüsse insgesamt abgegeben wurden und ob zuvor Warnschüsse abgegeben worden sind, war noch Gegenstand der Ermittlungen. Insgesamt fuhren 14 Polizeiwagen zum Einsatzort zu.
Das LKA Steiermark macht nun auch eine routinemäßige interne Überprüfung des Schusswaffengebrauchs im öffentlichen Raum durch die Beamten.