Alarm in Wien

Tausende bei ­Anti-Israel-Demo

20.07.2014

10.000 Personen gingen in Wien für Palästina auf die Straße.

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Tausende Menschen haben am Sonntagnachmittag in Wien gegen die israelische Militäroffensive im Gaza-Streifen demonstriert. Die Protestkundgebung sei weitgehend friedlich verlaufen, sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger am Abend der APA. Rund 11.000 Personen haben an der Demonstration teilgenommen.

Eine Frau im Israel-T-Shirt sei während des Demonstrationszuges vorübergehend festgenommen worden, weil sie trotz Abmahnung der Exekutive versucht habe, Unruhe zu stiften. Ausschreitungen habe es nicht gegeben, aufgrund der Hitze seien aber einige Teilnehmer kollabiert. Viele Demonstranten waren gläubige Muslime, die wegen des Fastenmonats Ramadan zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang weder Nahrung noch Wasser zu sich nehmen wollen.

Die Demonstration wurde von der Union Europäisch Türkischer Demokraten (UETD) organisiert, die Ende Juni den türkischen Premier Recep Tayyip Erdogan zu einem umstrittenen Besuch nach Wien eingeladen hatte.

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Der Protestzug setzte sich um 16.00 Uhr am Westbahnhof in Richtung des Heldenplatzes in Bewegung. Mit der Demonstration wollte die UETD ein Zeichen setzen gegen "die Morde und Unterdrückung in Palästina".

"Wir sind keine Antisemiten, wir sind für die Menschen. Wir fordern die Europäer und Amerikaner auf, endlich etwas zu tun - die Stimme des Friedens kann nicht unterdrückt werden", riefen die Veranstalter zum Auftakt der Kundgebung zu.

"Austria for Gaza", "Lasst Gaza leben, lasst Gaza frei" oder "Freiheit für Palästina" war unter anderem auf den Plakaten der Demonstranten zu lesen. Um ihre Forderung nach Frieden zu unterstreichen trugen sie zumeist weiße T-Shirts. Zahlreiche Palästina- und Türkeiflaggen waren in der Menge zu sehen. Gegenveranstaltungen waren nicht angemeldet.

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"Wir sind hier, weil wir auch Muslime sind und nicht länger zusehen wollen, wie tausende Menschen in Gaza getötet werden. Die Opfer werden Terroristen genannt, obwohl sie hilflos und unschuldig sind", erklärte die Demonstrantin Kara.

In Graz und Linz waren bereits am Samstag Protestkundgebungen für Gaza veranstaltet. In beiden Städten nahmen laut Polizei je zwischen 500 und 600 Personen teil, die Demonstrationen verliefen durchwegs friedlich.

Auf Seite 2 der Liveticker

18:50 Uhr: Der Heldenplatz ist jetzt geleert. ÖSTERREICH-Reporter Gregor Plieschnig sprach noch mit einigen Polizeibeamten. Auch hier ist das Fazit eindeutig: Keine Vorkomnisse bei der Demonstration. Alles freidlich verlaufen.

18:42 Uhr: Besonders negativ: Selbst eine schwarze Dschihad-Flagge wurde bei der Demo gesichtet. Weiters wurde verhindert, dass eine mitgebrachte israelische Flagge verbrennt wird.

18:40 Uhr: Auffallend war laut dem ÖSTERREICH-Reporter die vielen Hamas-Flaggen oder diverse antisemitische Spruchbänder. Sicher ein Negativ-Punkt bei dieser Demonstration.

18:35 Uhr: ÖSTERREICH-Reporter Gregor Plieschnig: "Die Demonstration ist beendet, die Menschenmenge löst sich auf. Es waren über 10.000 Menschen hier aber es ist alles friedlich verlaufen."

18:30 Uhr: Die Schlusskundgebung ist beendet. Nachdem auch auf Deutsch gesprochen wurde, löst sich die Demonstration langsam auf.

18:23 Uhr: Das Ende der Kundgebung wird dann symbolisch gefeiert. ÖSTERREICH-Reporter Plieschnig: "Am Ende wurden zwei Friedenstauben freigelassen."

 

(c) Twitter.

18:19 Uhr: Die Abschlusskundgebung wird derzeit auf türkisch abgehalten. Der ÖSTERREICH-Reporter Plieschnig beobachtet das Umfeld, die Menschen hören zu und nicken oft.

18:14 Uhr: Menschen in Weiß
ÖSTERREICH-Reporter Gregor Plieschnig berichtet, dass sich die Menschen hier an den Kleidercode gehalten haben. Zahlreiche Demonstranten in Weiß, der Farbe der Trauer im arabischen Raum.

 

18:10 Uhr: Gregor Plieschnig weiter: "Es ist ruhig hier, man sieht viele Flaggen von der Türkei und Palästina. Es wird weiter skandiert, aber wie gesagt: Es bleibt ruhig."

 

18:07 Uhr: ÖSTERREICH-Reporter Gregor Plieschnig berichtet von Hamas-Flaggen am Heldenplatz. Heizt sich die Stimmung auf? Unser Reporter kann glücklicherweise derzeit über keine Gewalt-Taten berichten.

18:05 Uhr: Es beginnt die Schlusskundgebung am Heldenplatz

18:03 Uhr: Die Masse trifft nur langsam am Heldenplatz ein.

18:00 Uhr: Es kommen immer mehr Zweifel auf. Zu viele antisemitische Sprechchöre oder Transparente fallen auch dem ÖSTERREICH-Reporter auf.

 

17:53 Uhr: Ist diese Demo gerechtfertigt, wenn es solche Transparente gibt?

 

ÖSTERREICH-Reporter Gregor Plieschnig.

17:50 Uhr: Die Menge kommt langsam zum Heldenplatz. ÖSTERREICH-Reporter Gregor Plieschnig:

 

17:46 Uhr: "Wir sind hier, weil wir auch Muslime sind und nicht länger zusehen wollen, wie tausende Menschen in Gaza getötet werden. Die Opfer werden Terroristen genannt, obwohl sie hilflos und unschuldig sind", sagte eine Demonstrantin.

 

ÖSTERREICH-Reporter vor Ort

17:42 Uhr: "Wir sind keine Antisemiten, wir sind für die Menschen. Wir fordern die Europäer und Amerikaner auf, endlich etwas zu tun - die Stimme des Friedens kann nicht unterdrückt werden", riefen die Veranstalter.

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17:38 Uhr: "Stoppt Israels Mordpolitik" oder "Warum schauen die Weltmächte weg? Sind Palästinenser Menschen zweiter Klasse?" steht auf Plakaten. Die Demonstranten machen auf die explosive Situation in Nahost aufmerksam.

17:34 Uhr: Die Demo ist in der Burggasse auf der Höhe Spittelberg. Weiterhin keine Angriffe oder körperliche Auseinandersetzungen.

17:32 Uhr: "Intifada, Intifada" wird in der Menge gebrüllt. Dabei handelt es sich um Aufstände Palästinas gegen Israel, welche blutig endeten.

17:27 Uhr: Bilder wie in Paris gestern bleiben derzeit aus. In Frankreichs Metropole kam es gestern zu Ausschreitungen bei eine Pro-Palästina-Demo.

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(c) AFP. Bild der gestrigen Demo in Paris

17:20 Uhr: Es bleibt ruhig bei der Demonstration
Langsam geht es in Richtung Heldenplatz. Es ist trotzdem laut in den Straßen, man will hier klar gegen den Krieg von Israel demonstrieren.

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17:14 Uhr: Manche Transparente wirken bei der Wiener Großdemo schon sehr kämpferisch: "Israel, Dein Ende wird kommen" steht beispielsweise auf einem geschrieben.

17:08 Uhr: Wien ist nicht die einzige Stadt, wo in Österreich gegen die Militäroffensive Israels protestiert wurde. In Graz und Innsbruck gab es ebenfalls Demonstrationen. In Innsbruck gab es dabei einen Zusammenstoß mit einer Israel-Sympathisantin.

16:59 Uhr: Auch in Deutschland wurde heute demonstriert. Mehrere Städte hatten Anti-Israel-Demonstrationen. Zahlreiche Teilnehmer protestierten gegen die Kriegsführung Israels.

16:53 Uhr: In der Mariahilferstraße bleibt es derzeit weiter ruhig. Die Demo zieht weiter.

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(c) TZ Österreich

16:47 Uhr: In den Nebengassen "mengen" sich Jugendliche mit Zwischenrufen in die Demo ein. Es wird dabei lautstark gegen Israel geschimpft.

16:43 Uhr: Die Telnehmerzahl hat sich im Laufe der Minuten auf gut 7.000 Menschen erhöht. Derzeit ist alles noch ruhig bei der Demonstration.

16:37 Uhr: Fahnen und Transparente wehen durch die Straßen von Wien. Die Demo hat sich längst in Bewegung gesetzt und es wird lautstark gegen den Krieg skandiert.

16:33 Uhr: Die Linkswende ist auch mit Infostand und Transparente vertreten.

16:30 Uhr: Inzwischen sind gut 4.000 Menschen anwesend. Püntlich um 16:30 Uhr soll es losgehen. Die Route: Kaiserstraße, Burggasse, Ring, Heldenplatz.

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16:21 Uhr: Langsam formiert man sich bei der Demonstration. In zehn Minuten soll es losgehen. Erste Judenhetze gibt es bereits: "Kindermörder Israel wird skandiert."

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16:15 Uhr: Es gab eine erste Ansprache. Dabei betont man, dass es sich heute nicht um Antisemitismus handle, sondern vielmehr wird gegen Krieg demonstriert. Antisemitische Vorgänge sollen von Demonstranten sofort unterbunden werden.

16:10 Uhr: Es ist noch alles recht ruhig bei der Demo. Es sind ca. 2.000 Menschen bereits eingetroffen. Derzeit werden Flaggen und Transparente verteilt. Die Mehrheit hat wie gefordert weiße Oberteile an. Zur Info: Weiß ist im arabischen Kulturraum die Farbe für die Trauer.

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16:00 Uhr: Die Demo in Wien beginnt um 16:30 Uhr und wird über die Mariahilferstraße bis hin zum Heldenplatz führen. Die Polizei ist gerüstet, das bestätigt ein Polizeisprecher.

15.51 Uhr: Aktuelle Lage in Gaza
Israel verkündete heute eine zweistündige Waffenruhe im umkämpften Vorort Shedshaiya östlich von Gaza-Stadt um die Bergung von Opfern zu ermöglichen. Doch kurz nach ihrer offiziellen Verkündung ist die Waffenruhe schon wieder gebrochen worden. Die israelische Armee habe "auf Beschuss der Hamas" reagiert und "zurückgeschossen", erklärte ein Armeesprecher.

15.15 Uhr: Aktuelle Lage in Gaza
Israel weitet seine Bodenoffensive im Gazastreifen immer weiter aus. Bei dem folgenschwersten Angriff seit Beginn des Einmarsches vor drei Tagen kamen heute nach palästinensischen Angaben mindestens 50 Menschen ums Leben, 400 Personen sollen verletzt worden sein.

14.49 Uhr: Anti-israelische Demos sollen in Wien nicht genehmigt werden dürfen, das forderte FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl bereits am Dienstag in einer Aussendung. "Dem Antisemitismus darf in Österreich kein Raum gegeben werden", so Kickl weiter. Der Freiheitliche sieht ein Versagen der rot-grünen Stadtregierung und betonte: "Österreich habe eine geschichtliche Verantwortung gegenüber Israel."

14.22 Uhr: Die Polizei verstärkt das ganze Wochenende über den Schutz jüdischer Einrichtungen in Wien, einige davon wurden sogar unter Überwachung gestellt. Die Einsatzkräfte sind auf mögliche Ausschreitungen bereits vorbereitet.

13.50 Uhr: Zum Demonstrationszug rief die Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD). Diese Gruppe hatte bereits den umstrittenen Wien-Besuch des türkischen Premier Erdogan organisiert.

13.30 Uhr: Das ist die Route der Großdemo Ab 16 Uhr sammelt man sich am Christian-Broda-Platz am Westbahnhof. Die Demonstration zieht dann über die Kaiserstraße und Burggasse auf den Ring und von dort zum Heldenplatz vor der Hofburg. Dort wird es dann etwa um 18 Uhr die Schlusskundgebung geben, wie ein Polizeisprecher am Samstag bestätigte.

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