Die Bande hatte die Wildschweine angelockt, um sie zu quälen.
Am Samstag um 15.30 Uhr beobachteten Zeugen im Lainzer Tiergarten , wie vier Burschen einen Frischling quälten. Die Kinder hatten die Wildschweine mit Brot geködert. Als die Tiere nahe genug waren, begannen die Burschen – ein Tschetschene und drei Buben mit türkischem Hintergrund –, die wehrlosen Tiere mit Steinen zu bewerfen. Besonders auf einen Frischling hatten sie es abgesehen. Der wurde so oft und so fest getroffen, bis er nicht mehr davonlaufen konnte. Dann griff der 13-Jährige zu einem Seil – das angeblich dort gelegen hatte –, legte es dem Wildschwein-Baby um den Hals und zog zu. So lange, bis sich das hilflos quiekende Ferkelchen nicht mehr bewegte.
Als die Polizei zum Tatort kam, war das Wildschwein-Baby tot. Alle vier waren geständig. Die beiden 14-Jährigen wurden wegen Tierquälerei vorläufig festgenommen, waren aber schon am Sonntag wieder auf freiem Fuß. Obwohl der 13-Jährige das Tier getötet hat, kommt er ungeschoren davon, denn er und der Elfjährige gelten per Gesetz als unmündig.
Jugendamt: "Prüfen die familiären Verhältnisse"
In solchen Fällen wird das Jugendamt eingeschaltet. Pressesprecherin Herta Staffa: „Wir werden jetzt mit den Eltern der vier Buben Kontakt aufnehmen, die familiären Verhältnisse prüfen.“ Und Staffa sagt auch: In den fünf Jahren ihrer Funktion sei ihr so etwas noch nie untergekommen. Schon am Sonntag hatte der Wiener Forstdirektor Andreas Januskovecz gegenüber ÖSTERREICH betont: „Unfassbar. Ein Wahnsinnsakt.“