Mordversuch
Messerstecherei vor Tichy: Prozess gegen Syrer (20) startet
09.07.2024Der erste brutale Messer-Vorfall, der letzten Endes dazu führte, dass in Favoriten eine Waffenverbotszone erlassen wurde, wird am Donnerstag am Landesgericht verhandelt. Angeklagt ist ein 20-Jähriger Syrer - wegen Mordversuch und schwerem Raub.
Wien. Passiert ist am 17. März des heurigen Jahres beim Eissalon Tichy am Reumannplatz in Favoriten Folgendes: Ein 21-jähriger Grundwehrdiener hatte mitbekommen, wie ein Mädchen von mehreren jungen Männern bedroht wurde. Er wollte ihr zu Hilfe kommen - was er beinahe mit dem Leben bezahlt hätte. Ein 20-jähriger Syrer muss sich nun wegen Mordversuchs vor Geschworenen verantworten.
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Laut Anlage soll der Syrer dem couragierten 21-Jährigen, der sich für die bedrängte Frau einsetzte, zunächst einen Faustschlag ins Gesicht versetzt haben. Der Rekrut suchte keine Konfrontation. Er wollte die Örtlichkeit verlassen, worauf ihn der Angeklagte verfolgte, ein Messer zückte und dem Kontrahenten in den Rücken und in den Oberschenkel stach. Damit nicht genug: Als der Soldat zu Boden stürzte, kassierte er vom 20-jährigen Syrer und zwei seiner Begleiter noch mehrere Fußtritte und Faustschläge gegen den Kopf und Oberkörper.
Polizei musste Blutung von Opfer stoppen
Der angegriffene Grundwehrdiener erlitt eine zehn Zentimeter lange Schnittverletzung im Bereich des linken Schulterblatts und eine fast 40 Zentimeter lange Schnittverletzung am rechten Oberschenkel sowie Hautabschürfungen, Hämatome und Prellungen von der Stirn bis zu den Knien. Die alarmierte Polizei musste nach dem Eintreffen am rechten Bein des Verletzten ein sogenanntes Tourniquet anbringen, um den Blutfluss zu unterbinden.
Nach dem Abtransport des 21-Jährigen durch die Rettungskräfte kehrte der Syrer, der zunächst geflüchtet war, an den Reumannplatz zurück. Die ursprünglich von ihm mit den Worten "Du Hure, ich töte dich, ich stech dich!" bedrohte Frau war auch noch dort, worauf der Syrer laut Anklage auch noch auf einen zweiten Mann einstechen wollte, der sich zu der Frau begeben hatte. Dieses potenzielle Opfer konnte aber rechtzeitig flüchten.
Mann mit Machete Bares und Handy "abgenommen"
Neben dem versuchten Mord wird dem jungen Araber auch noch ein schwerer Raub angelastet. Denn zwei Tage vor der Messerattacke soll er mit mehreren Mittätern einen Mann mit einer Machete und weiteren Messern bedroht und die Herausgabe von Bargeld und Wertgegenständen verlangt haben. Als das Opfer nicht gleich parierte, soll der 20-Jährige ihn von hinten gepackt, ihm ein Messer an den Hals gedrückt und das "Abschlachten" angedroht haben. Darauf hin übergab der völlig eingeschüchterte Mann, der auch noch mit Pfefferspray eingesprüht wurde, seine Brieftasche mit 2.550 Euro Bargeld und zwei Handys.
Eine lange Haftstrafe winkt.