Obduktion

Todes-Rätsel um Tiger-Babys

27.08.2019

Bis zuletzt hatte sich der Tiergarten Schönbrunn liebevoll um die Tiger-Babys gekümmert.

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Wien/NÖ/Slowakei. Wut und Trauer nach dem Tod der beiden Tiger-Babys, die der Tierpflegerin Yagmur Y. (34) am 8. August in ihrer Wohnung in Hainburg von Tierschützern und der Polizei abgenommen wurden. Die Babys waren danach noch zweimal weitergereicht worden, ehe die Bezirkshauptmannschaft den Zoo in Schönbrunn mit der Pflege ­beauftragte. „Ich habe zu den Tierschützern 1.000 Mal gesagt, dass die Tigerbabys empfindlich sind und dass sie Medikamente, richtige Nahrung und konstant 34 Grad brauchen. Sie haben mich aber nur eine Schmugglerin genannt und nicht zugehört“, klagt Yagmur Y. in ÖSTERREICH.

Genaue Todesursache der Katzen wird nun ermittelt

Zoo-Arzt. Wie der Tiergarten am Dienstag in einer Aussendung mitteilte, sind die beiden Raubkätzchen am Wochenende verstorben. Zootierarzt Thomas Voracek: „Am Anfang hat uns ihre Entwicklung noch optimistisch gestimmt. Sie haben brav getrunken und an Gewicht zugenommen. Über den Berg waren sie damit aber noch lange nicht. Am Wochenende ging es ihnen dann akut extrem schlecht und sie waren leider nicht zu retten.“

Wie es nach dem Tod von Zoo-Bewohnern üblich ist, werden sie untersucht, um die genaue Todesursache zu klären. Das erste Baby starb am Samstag. Weil sich auch der Zustand des zweiten Tigers verschlechterte, wurde er am Sonntag eingeschläfert.

Drei Babys. Wie berichtet, war Yagmur Y. mit zwei Tiger-Babys aus der Slowakei eingereist, um in Niederösterreich professionelle Hilfe für die Tiere zu finden. Die Tigermutter lebt in einem Großkatzen-Refugium in der Slowakei und hatte den Wurf verstoßen. Zwei Tage lang wurden die Babys von einem Tierarzt in Niederösterreich stabilisiert. In dieser Zeit waren sie in Y.s Wohnung untergebracht. Tierschützer bekamen Wind davon und brachten den Fall ins Rollen.

© Privat
Tierpflegerin trauert um die Kleinen.

Yagmur Y.: "Tierschützer tragen die Schuld"

ÖSTERREICH: Die beiden Tiger sind am Wochenende in Schönbrunn gestorben. Was geht Ihnen durch den Kopf?

Yagmur Y.: Ich stehe total unter Schock. Als mir die Tigerbabys abgenommen wurden, habe ich zu den Tierschützern 1.000 Mal gesagt, dass die Tiere empfindlich sind und dass sie Medikamente, richtige Nahrung und konstant 34 Grad brauchen. Ich hatte gemerkt, dass sie keine Erfahrung im Umgang mit Tigern haben. Sie haben mich aber nur eine Schmugglerin genannt und nicht zugehört. Das war sehr unprofessionell. Aus meiner Sicht tragen sie die Schuld. Wer weiß, durch wie viele Hände sie gegangen sind und wer sich die Hände nicht desinfiziert hat. Vor allem die ersten 21 Tage sind sehr kritisch. Die Babys sollten von nie mehr als zwei Personen gepflegt werden, weil das für sie viel Stress bedeutet.

ÖSTERREICH: Wie geht es dem dritten Tiger-Baby?

Yagmur Y.: Es geht ihm gut. Der Zustand des Kleinen ist stabil.

Larissa Eckhardt 
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