Kasernen-Mord

Todesschütze von Kamerad schwer belastet

13.04.2018

Ein Wachsoldat hat seinen Kameraden erschossen. Die Anklage geht von Vorsatz aus.

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© ÖSTERREICH/ Deak
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Wien. Ali Ü., der Todesschütze aus der Albrechtskaserne, wird wegen Mordes angeklagt – ÖSTERREICH berichtete. Der 22-Jährige soll am 9. Oktober während des Wachdienstes vorsätzlich seinen Kameraden Ismail M. (20) mit seinem Sturmgewehr erschossen haben.

Der Ex-Grundwehrdiener aus Salzburg bleibt dagegen weiter bei einer Unfallversion. Er habe seinen Kameraden wecken wollen, sei gestolpert, zu Boden gefallen und an den Abzug geraten. Das STG 77 habe sich von selbst geladen, als es ihm Stunden zuvor heruntergefallen sei.

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Ismail M. starb durch einen Kopfschuss aus dem Sturmgewehr. 

Das passt nicht zu den Schilderungen des Wachkommandanten, der ebenfalls in dem Container anwesend war. Er hätte das Stolpern und den Sturz des kleinen, übergewichtigen Soldaten mit der Waffe mitbekommen müssen. Stattdessen sah er den Schützen vor dem Bett des Opfers stehend. Zuvor hatte Ali Ü. das Licht im Ruheraum eingeschaltet. Auch das Gutachten des Ballistikers erschüttert die Unfallversion. Lädt sich das Sturmgewehr durch ein Herunterfallen – was passieren kann –, entstehen an den Patronen Längsriefen. Am Projektil, das Ismail M. getötet hat, war dies nicht der Fall. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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