Todesserie in Wien
Toter Obdachloser in Schlafsack - wurde auch er ermordet?
28.08.2023Nach dem Fund der Leiche eines weiteren Obdachlosen ist die Angst und Verunsicherung unter den Nicht-Sesshaften größer denn je. Dabei dürfte dieser Fall im Naherholungsgebiet Wienerberg eher nicht auf die Kappe des gesuchten Serien-Killers gehen.
Wien. Spekulationen, wonach es sich um bei der angeblich enthaupteten Leiche um ein weiteres Opfer der Serie von teils tödlichen Messerattacken auf Obdachlose handeln könnte zwei Männer wurden brutal erstochen, eine Frau überlebte -, weist die Polizei entschieden zurück. Selbst wenn man von einem gewaltsamen Tod des Menschen auf dem Wienerberg ausginge, wäre er nach derzeitigem Stand der Dinge erschlagen worden. Das wiederum wäre eine große Abweichung vom Modus Operandi der drei Fälle im Obdachlosenmileu, bei denen ein oder mehrere Angreifer hinterrücks und aus purer Lust am Töten wehrlose schlafende Menschen ermordet haben. Die Angreifer wollten weder Beute machen (nichts fehlt), nach stellten sie sich einem Kampf oder einer sonstigen Auseinandersetzung.
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Bei der Leiche im Naherholungsgebiet Wienerberg dürfte es sich um den gebürtigen Slowaken Adam Jaroslav N. handeln, der sich dort abseits der Wege einen Versteck bzw. errichtet hatte, wo er in einem Schlafsack nächtigte. Zuletzt war er von einem Freund vor einem halben Jahr gesehen worden - genau dieser Bekannte wollte den Mittvierziger in den vergangenen Tagen "besuchen", als er auf die Leiche im Schlafsack stieß. Dass der Kopf meterweit entfernt lag und ein Loch wie nach einem heftigen Hieb aufweist, muss nicht zu einer Horror-Tat führen, sondern kann auch Tierfraß gewesen sein.
Obduktion an skelettierter Leiche noch am Laufen
Vor der in Auftrag gegeben genauen Obduktion gibt es mehrere Denkvarianten - dabei ist ein natürlicher Tod des Slowaken ebenso möglich wie ein Sturz in seinem Versteck oder dass ein weiterer Obdachlosen-Killer zugeschlagen haben könnte. Draußen zu schlafen wird unter den Betroffenen immer mehr zum No-Go, noch mehr abgesicherte Schlafplätze in betreuten Einrichtungen werden gefordert.