Nach einer Beiß-Attacke durch einen Kampfhund starb ein 16 Monate alter Bub.
Im ganzen Land haben Menschen um Waris gebangt und für ihn gebetet. Im Donauspital unternahmen Ärzte, Schwestern und Pfleger zwei Wochen lang alles Erdenkliche, um den Buben zu retten. Doch am Freitagabend hat das kleine Herz des 16 Monate alten Kindes aufgehört zu schlagen. Waris starb an den Folgen eines grauenhaften Bisses durch einen Kampfhund.
Es geschah am 10. September: Waris machte abends noch mit Oma und Opa einen kleinen Spaziergang in der Ziegelhofstraße in Wien-Donaustadt. Die Großeltern fassten den Buben links und rechts an den Händen, schaukelten ihn in die Luft. Sie spielten „Engelchen flieg“.
Zum selben Zeitpunkt führte eine Hundebesitzerin ihren Rottweiler „Joey“ auf der gegenüberliegenden Straßenseite aus. Plötzlich riss sich der angeleinte Listenhund los, rannte über die Fahrbahn und stürzte sich auf den kleinen Waris. Der Kampfhund verbiss sich regelrecht im Hinterkopf des Kindes.
Eltern wachten Tag und Nacht bei ihrem Kind
Die Hundehalterin hatte zum Zeitpunkt der Attacke 1,4 Promille Alkohol im Blut. Für ihren Rottweiler besaß sie seit 2016 den vorgeschriebenen Hundeführschein. Als „Joy“ zubiss, reagierte sie zunächst nicht. Erst als der Großvater das Kind befreien und an sich nehmen konnte, leinte die 48-Jährige den Rottweiler an und band ihn an einem Baum fest.
Eine Ärztin aus der Nachbarschaft leistete Erste Hilfe an dem Buben, Waris kam auf die Intensivstation des SMZ Ost. Der Einjährige wurde in ein künstliches Koma versetzt. Seine Eltern wachten Tag und Nacht am Bett ihres Kindes, das sie abgöttisch liebten. Doch die Kopfverletzungen des Kindes waren irreparabel, Waris wachte nicht mehr auf.
Ermittlungen nach Tod ausgeweitet
Über die Besitzerin von „Joy“ wurde ein Tierhalteverbot verhängt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen sie, der Ladung zu einer ersten Einvernahme ist sie allerdings nicht gefolgt (siehe Kasten).
Der Rottweiler wurde ihr abgenommen und zunächst im Wiener Tierquartier in Quarantäne gesteckt. Doch der Kampfhund bereitete weiter Probleme, zeigte sich aggressiv gegenüber den Tierpflegern. Eine Weitervermittlung des Listenhundes schloss die zuständige Magistratsabteilung der Stadt schließlich aus. „Joy“ wurde eingeschläfert.
Rottweiler eingeschläfert: Hund blieb bis zuletzt äußerst aggressiv
Die Polizei nahm der betrunkenen Besitzerin den Rottweiler nach der fürchterlichen Attacke sofort ab und steckten ihn im Tierquartier in Quarantäne. Dann kam die Entscheidung der zuständigen Magistratsabteilung, den Hund nicht weiterzuvermitteln. Der Kampfhund blieb extrem aggressiv, zuletzt entschied man, ihn einzuschläfern.