Das Orang-Utan-Männchen ''Vladimir'' ist am Dienstag im Alter von fast 50 Jahren eingeschläfert worden. Laut Tiergarten Schönbrunn habe sich der Gesundheitszustand des Orang-Utan-Männchens dramatisch verschlechtert.
Orang-Utan-Männchen "Vladimir" ist am Dienstag im Alter von fast 50 Jahren im Tiergarten Schönbrunn eingeschläfert worden. Vladimir war das älteste Männchen im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP). In den vergangenen Wochen habe sich sein Gesundheitszustand dramatisch verschlechtert, weshalb diese Entscheidung aus Tierschutzgründen unausweichlich gewesen sei, berichtete der Tiergarten in einer Aussendung am Mittwoch. "Vladimir" lebte mehr als 30 Jahre im Tiergarten.
"Es gab leider absolut keinen Grund mehr zur Hoffnung, dass sich sein Zustand noch einmal bessern könnte", sagte Thomas Voracek, Leiter der Tierärztlichen Ordination Tiergarten Schönbrunn. "So ein hohes Alter erreichen wenige Orang-Utans. Das ist nur mit bester Betreuung möglich. Aufgrund seines hohen Alters haben wir ihn in den letzten Jahren auch schon engmaschig tiermedizinisch begleitet."
"Vladimir" wurde 1974 geboren und lebte seit dem Jahr 1991 im Wiener Zoo. Hier sorgte er im Juni 2022 mit "Kendari" noch für einen Zuchterfolg. Vladimir war bis zuletzt bei der Gruppe, an der Aufzucht von Jungtieren sind Orang-Utan-Männchen allerdings wenig beteiligt.
Der Tiergarten Schönbrunn wird in Abstimmung mit dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm für Borneo-Orang-Utans entscheiden, ob und wann wieder ein Männchen in die Gruppe kommt, hieß es in der Aussendung. Aufgrund von großflächigen Rodungen und der daraus resultierenden Zerstörung des Lebensraumes auf den Inseln Borneo und Sumatra stehen diese faszinierenden Tiere vor der Ausrottung. Seit 2021 unterstützt der Tiergarten das Hutan-Projekt in der Region Kinabatangan im malaysischen Borneo, wo Orang-Utans und viele andere bedrohte Arten leben.