Historisches Zentrum

UNESCO-Welterbe: Wien bleibt auf "Roter Liste"

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Wiens historisches Zentrum bleibt zumindest ein weiteres Jahr auf der "Roten Liste" der gefährdeten Welterbestätten.

Dies hat das UNESCO-Welterbekomitee am Dienstag auf seiner 46. Sitzung im indischen Neu-Delhi beschlossen, wie zunächst die Tageszeitung "Kurier" (online) berichtete. Hauptgrund ist weiterhin das umstrittene Hochhausprojekt am Heumarkt. Wien erhielt aber eine Perspektive, 2025 die "Rote Liste" verlassen zu können.

Bei der gut einstündigen Beratung gab es einer Aussendung der österreichischen UNESCO-Kommission zufolge aus dem aus 21 Staaten bestehenden Welterbekomitee auch Lob für die bisherigen Anstrengungen, wodurch es zum ursprünglichen Entwurf deutliche Redimensionierungen gegeben hat. Weitere Planungsänderungen seien aber vorzunehmen.

Haag: "Signifikante Fortschritte"

"Dass in dieser äußerst komplexen Causa signifikante Fortschritte erzielt werden konnten, ist den gemeinsamen Bemühungen aller Beteiligten zu verdanken", wurde Sabine Haag, Präsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission, zitiert. "Mit der Perspektive auf die notwendige Reactive Monitoring Mission gilt es nun, an diesem erfolgreichen Kurs festzuhalten und die wenigen noch verbliebenen Punkte ebenso gründlich abzuarbeiten."

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Die von ihr angesprochene Prüfmission soll nun die Welterbestätte besuchen. Außerdem wurde Wien bis 1. Februar nächsten Jahres eine Frist für einen weiteren aktualisierten Bericht über den Erhaltungszustand des Welterbes eingeräumt, wo auch auf andere kritische Fälle - Hotelzubau Palais Schwarzenberg und Winterthur-Gebäude am Karlsplatz - eingegangen werden muss, so der "Kurier".

Argentinien dafür, Wien von "Roter Liste" zu streichen

Einzig Argentinien habe dafür plädiert, Wien vorzeitig von der "Roten Liste" zu streichen, hieß es. Welterbe-Direktor Lazare Eloundou Assomo sprach sich dagegen aus, gab Wien aber die Perspektive, möglicherweise bei der Sitzung im nächsten Jahr von der Liste gestrichen zu werden. Den Verbleib auf der Roten Liste begrüßte wiederum die Umweltorganisation "Alliance For Nature", die sich weiterhin für eine Umweltverträglichkeitsprüfung des Vorhabens ausspricht.

Projektbetreiber WertInvest verwies in einer Stellungnahme darauf, dass die heutige Entscheidung "auf unvollständigen Informationen unter Außerachtlassung der von uns - gemeinsam mit der Stadt Wien, den involvierten Ministerien und dem Welterbezentrum - erarbeiteten erneuten Redimensionierung" basiere. Geschäftsführerin Daniela Enzi betonte, dass das Vorhaben welterbekompatibel sei und das in zwei Gutachten auch bestätigt werde. "Wir erwarten und fordern daher eine rasche und positive Entscheidung durch die Stadt Wien auf Basis dieser Gutachten und kürzlich erfolgten Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes."

Darum gelangte Wien auf die Rote Liste

Auf die Rote Liste gelangte Wien 2017 durch das Immobilienprojekt von Michael Tojner und seiner Wertinvest am Heumarkt. Nicht zuletzt die Höhe der angedachten Türme war der UNESCO ein Dorn im Auge, weshalb das Vorhaben - es sieht etwa eine "Wohnscheibe", einen Neubau anstatt des Hotel Intercontinental, ein Konferenzzentrum und eine zentrale Freifläche vor - bereits mehrmals redimensioniert wurde.

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