Mehr als ein Dutzend Mal soll ein Uni-Assistent eingeschlagen haben.
Die Bluttat im Akademiker-Milieu sorgt seit Mittwoch für Aufsehen. Wie berichtet wurde in einer Wohnung in der Seitenberggasse in Ottakring die Leiche eines 28-jährigen deutschen Studenten gefunden. Der mutmaßliche Täter, sein Vermieter und Mitwohner, der TU-Angestellte Julian M. (33), saß im Wohnzimmer und sagte nur einen Satz, als die Cops hereinkamen: „Ja, ich war’s.“
Die Polizei alarmiert hatte übrigens die hübsche Nachbarin Lena, die einen Stock tiefer wohnt. Die junge Frau war die Freundin des Mordopfers. Sie und der Soziologie-Student Rolf A. aus Chemnitz hatten sich im Haus kennen- und danach lieben gelernt.
Am Mittwoch war Rolf bei ihr gewesen, dann ging er rauf duschen. Nach Aussagen des Uni-Assistenten gegenüber den Ermittlern kam es dabei im Vorzimmer zum tödlichen Streit.
Vermieter fühlte sich von Untermieter "eingeengt"
Der Grund: Der geniale, aber psychisch seit eineinhalb Jahr schwer beeinträchtigte Öko-Forscher und Ex-Metal-Schlagzeuger Julian M. fühlte sich von seinem Untermieter, der erst im Herbst eingezogen war „mehr und mehr eingeengt“. Dazu kamen Auseinandersetzungen über Einkäufe bis hin zu Regelungen über den zeitlichen Zugang zum Badezimmer. Weil sie sich einfach nicht vertrugen – man terrorisierte sich gegenseitig mit lauter Musik – kündigte Julian M. dem Mitbewohner schriftlich. Doch Rolf zog nicht aus.
Am Mittwoch fingen sie im Vorzimmer zu raufen an. Nach Angaben von Julian M. habe sein Kontrahent plötzlich eine (leere) Bierflasche in der Hand gehabt – erst da will er einen zufällig herumliegenden Hammer geschnappt und mehr als 12 Mal zugeschlagen haben.
Die Frage ist, ob der 33-Jährige bei der Bluttat geistig zurechnungsfähig war. Es gilt auf jeden Fall die Unschuldsvermutung.
R. Kopt