Dramatische Szenen auf Wiener Schwedenplatz

Vater rettet Sohn vor Bande - Rücken zerschnitten

05.03.2020

Der Rücken ist von Schnitten übersät: Ein Wiener wollte seinem Sohn (17) nach einer Schlägerei am Schwedenplatz helfen - und wurde auch noch schwer verletzt.

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© Privat/oe24
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Wien. Ein Anruf, der Sohn weint, er ist verletzt, er wurde auf dem Wiener Schwedenplatz von zwei Jugendlichen attackiert, schwer verletzt und braucht Hilfe. Seine Nase ist gebrochen, er bekam einen Schlag ins Gesicht und blutet. In der Hitze des Gefechts behielt der 17-jährige Sohn jedoch die Nerven und hat eine präzise Beschreibung der Verdächtigen: Größe, Haarfarbe und ihre "arabische" Herkunft.

"Ich war mir zu 99% sicher, sie sind es"

Der Vater handelt blitzschnell und ist kurze Zeit später bereits am Ort des Geschehens angekommen. Am Schwedenplatz ist die Hölle los. Viele Leute sind unterwegs, feiern. Doch wo ist der Sohn?

Statt dem Sohn stehen plötzlich die beiden Tatverdächtigen vor dem Vater. Die Beschreibung war sehr detailreich, es müssen die beiden sein.  Der Wiener ist sich zu 99% sicher und spricht die beiden Männer an: „Ihr habt meinen Sohn ins Gesicht geschlagen. Seine Nase ist gebrochen. Warum?“

Einer der beiden Männer nähert sich dem Vater, packt sein Gesicht und küsst ihn. „Es tut mir leid“ und ein erneuter Kuss. „Was ist hier los? Was geschieht da gerade", fragt sich der erschrockene Vater. Während sich der eine „entschuldigt“, hat sich der andere von hinten angeschlichen und schlägt den Vater mitten ins Gesicht. Der Vater fällt zu Boden, bekommt noch einige Fußtritte. Außerdem: Er spürt etliche Schnitte am Rücken mit einem unbekannten Gegenstand. Er blutet und ist schwer verletzt.

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Das Adrenalin und die Angst um den Sohn lassen die Schnittwunden und die Verletzungen vergessen. „Wo ist mein Sohn?“ Noch keine Spur von ihm …

Eine Polizeieinheit, acht bis zehn Beamtinnen stehen in unmittelbarer Nähe. Sie sind etwa 20 Meter vom Geschehen entfernt. Haben sie die Auseinandersetzung nicht bemerkt? "Warum machen die nichts?", fragt sich der Vater erstaunt. Der Vater versucht auf die Situation aufmerksam zu machen und schreit in Richtung der Exekutive.
Er hat sich den einen Mann, der ihn zuvor geküsst hat, gepackt und wartet auf die Beamten. Der andere ist davongerannt, kommt aber nach einiger Zeit mit seiner Clique, etwa 30 Mann zurück.

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Vater und Sohn müssen zur Polizeistation

Eine Menschenmenge hat sich gebildet und die Situation droht zu eskalieren. Nun schreitet die Polizei ein. Zum Glück ist der Sohn jetzt auch da, seine Nase blutet, sie ist gebrochen. Die Polizei nimmt die Daten der Beteiligten auf. Doch während die jungen Männer den Ort des Geschehens verlassen dürfen, müssen der Vater und der Sohn noch bei der Exekutive bleiben.

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Der Sohn muss plötzlich zu einer Gegenüberstellung. "Was für eine Gegenüberstellung? Was hat er denn angestellt?", fragte der Vater.

Im nächsten Moment befinden sich der Vater, der Sohn und Polizeibeamte auf dem Weg in die nahegelegene Polizeiinspektion. Dort angekommen,  erfahren die beiden, dass der Sohn von zwei anderen Burschen beschuldigt wird, Falschgeld im Umlauf gebracht zu haben. Ein 20 Euro Schein stand auf dem Tisch. Der Sohn soll beim Geldwechsel den falschen Geldschein an die beiden Burschen ausgehändigt haben.

Der Sohn wird aufgefordert, seine Taschen zu leeren. Die Stimmung in der Polizeiinspektion ist angespannt. Einige Zeit vergeht. Von einem Moment auf den anderen, löst sich die abstruse Situation auf. "Es ist alles in Ordnung, es tut uns leid. Vergessen Sie es. Sie dürfen jetzt ins Krankenhaus gehen", meinen die Beamten.

Vater und Sohn verbrachten einige Stunden im Krankenhaus, wo sie ärztlich versorgt wurden und gingen danach nach Hause.

 




 

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