Martyrium in Wien

Verdächtige frei: Missbrauchtes Mädchen (12) fürchtet Rache

03.03.2024

Der Fall des mutmaßlichen sexuellen Missbrauchs einer Zwölfjährigen sorgt weit über Wien hinaus für Bestürzung und Entsetzen. Bei der Familie des Mädchens geht auch die Angst um, einer der Täter könnte sich rächen – schließlich sind alle Verdächtigen auf freiem Fuß.

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© Wikipedia/Paul Korecky (CC BY-SA 2.0 Deed)
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Bei den Details dreht es einem den Magen um: Von Februar bis Juni 2023 soll eine damals zwölfjährige Schülerin aus Wien von mehreren Tätern sexuell missbraucht und vergewaltigt worden sein – immer und immer wieder. Schauplatz der Taten waren Parks, Stiegenhäuser, Toilette-Anlagen und Garagen und Adressen im zehnten Wiener Gemeindebezirk Favoriten. Auch der Helmut-Zilk-Park beim Hauptbahnhof (siehe Bild oben) war ein Treffpunkt.

Einmal wurde von den Tätern sogar ein Hotelzimmer angemietet. Damit sie niemandem von ihrem Martyrium erzählt, wurden Handy-Videos gefilmt und das Opfer damit erpresst.

"Freilassung ist Verhöhnung ihres Leids"

Für viele völlig unverständlich: Alle 17 Beschuldigten sind bis auf einen alle auf freiem Fuß. Ein Umstand, der auch die Familie des Mädchens fassungslos macht: "Die Freilassung der Verdächtigen ist eine Verhöhnung ihres Leids!", sagte ein Verwandter der "Bild"-Zeitung.

Als tatverdächtig gelten insgesamt 17 Personen unterschiedlicher Nationalitäten: Unter ihnen befinden sich Österreicher (mit Migrationshintergrund), Burschen mit türkischen, nordmazedonischen und bulgarischen Wurzeln, aber auch ein junger Italiener und ein junger Serbe.

Zwei der Täter sind noch unbekannt, zwei weitere Verdächtige noch keine 14 Jahre alt und damit strafunmündig. Der Rest ist zwischen 14 und 18 Jahre alt, ein junger Erwachsener ist 19.

Familie hat Angst vor Vergeltung

Sie sollen allesamt amtsbekannt und teilweise schon vorbestraft sein. Auch deshalb herrscht bei der Opfer-Familie große Sorge: "Wir haben wirklich Angst, dass einer der Täter auf die Idee kommen könnte, Rache nehmen zu wollen", so der Angehörige zur "Bild". Die Familie setzt daher alles daran, die Identität der nunmehr 13-Jährigen zu schützen.

Wie geht es weiter?

Juristisch liegt der Fall derzeit bei der Staatsanwaltschaft Wien. Wann Anklage erhoben wird, hängt noch von der Auswertung der inkriminierenden Handy-Videos ab. "Das warten wir auf jeden Fall noch ab", meinte Behördensprecherin Nina Bussek.

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