Von Kran in den Tod gestürzt

Video zeigt dramatische Szenen von Selfie-Unfall

02.11.2018

Ein Mann stürzte aus etwa 60 Metern Höhe von einem Baustellen-Kran und starb.

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Wien. Es waren schreckliche Szenen, die sich vor den Augen mehrerer Passanten am Donnerstag kurz vor 7 Uhr auf einer abgesicherten Baustelle in der Nordbahnstraße abspielten. Ein Mann turnte auf einem Kran, machte Fotos und trank aus einer Flasche. In weiterer Folge stürzte er ab.

Hoffnung. Anfangs war die Hoffnung groß, dass der Mann den Fall überlebt. Als die Einsatzkräfte ankamen, gab der Mann Lebenszeichen von sich. Sofort wurde der Schwerverletzte in ein Krankenhaus gebracht. Am frühen Nachmittag musste Polizeisprecher Daniel Fürst auf ÖSTERREICH-Nachfrage mitteilen, dass der Verunfallte den Sturz nicht überlebt hat.

© Screenshot/Facebook

ÖSTERREICH sprach mit einem Augenzeugen (40), der anonym bleiben möchte. Er erzählt von den Ereignissen, die er am Weg in seine Arbeitsstätte erlebte: „Mir fiel der Mann auf dem Kran sofort auf. Andere Leute hatten da schon Polizei und Feuerwehr gerufen.“

© Screenshot/Facebook

Noch immer unter Schock stehend, schildert der Zeuge die lebensmüde Aktion: „Er ist oben herumgeklettert. Er hat da oben Fotos gemacht, dann Klimmzüge. Er hat auch eine Bierflasche runtergeworfen.“ Anscheinend, so der Fußgänger, hatte der Mann am Gerüst Spaß bei der Sache: „Ich glaube aber, dass ihn irgendwann seine Kräfte verlassen haben.“

Zeugen sahen zweiten Mann vom Kran klettern

Die Ermittler werden jetzt einiges zu klären haben.  Weitere Zeugen berichten davon, dass ein Freund kurz vor dem Unglück vom Kran hinunterstieg und dann davonlief.

Der Mann, mit dem ÖSTERREICH sprach, ist auch Stunden nach dem Unglück noch schwer gezeichnet: „Ich war die ganze Zeit nur am Zittern und habe gehofft, dass nichts passiert. Es war noch dazu sehr windig. Die ganze Zeit habe ich die Bilder vor Augen, wie er runterstürzt. Ich weiß nicht, wie ich das verarbeiten soll. Mein aufrichtiges Beileid der Familie.“

Tödlicher Trend: Schon mehr als 250 Selfie-Tote 

Vor zwei Tagen  stürzten indische Reise-Blogger im kalifornischen Yosemite Park in den Tod. Sie wollten sich so nah wie möglich am Abgrund fotografieren. In Mexiko posierten zwei Mädchen mitten auf der Landebahn für ein Foto – ein Flugzeug erfasste sie. In Österreich starb ein Wanderer im September im Bregenzerwald bei einem Selfie. 
 
Dem lebensgefährlichen Hype von Selfies an besonders gefährlichen Orten sind bereits 259 Menschen zum Opfer gefallen. Diese Horror-Zahlen hat das Magazin "Journal of Family Medicine and Primary Care" recherchiert. Die meisten Opfer sind Inder (159), 73 % sind Männer. Das Phänomen hat schon einen Namen: „Killfie“.

L.  Eckhardt

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