Im Railjet aus Wien wurde ein totes Neugeborenes entdeckt – die Mutter ist ausgeforscht.
Welches dramatische Schicksal dahintersteckt, dass eine Frau – die wenige Minuten davor noch hochschwanger im Speisewagen gesessen war – ihr Kind auf der Zug-Toilette bekommt und dann tötet, ist noch nicht bekannt. Am Freitag wurde die Mutter des Baby-Buben am Bahnhof Wien-Meidling geschnappt.
Kreditkarte führte zur Identität der Gesuchten
Auf die Identität der Studentin - eine in Paris lebende Südkoreanerin (21) - kam man einerseits durch ihren Konsum im Speisewagen – sie hatte die Rechnung mit einer Kreditkarte gezahlt - und andererseits durch die Ticket-Buchung. Diese Spuren haben tatsächlich zu der Gesuchten geführt, die mit einer Freundin in Europa mit Interrail-Tickets war.
Vor der dramatischen Geburt war die Hochschwangere mit ihrer Mitstudentin in Budapest gewesen - sie wollten am Montag nach Salzburg. In Wien trennten sie sich aus noch ungeklärten Gründen.
Wie berichtet, hatte der Railjet 68 den Wiener Westbahnhof am Montag pünktlich um 18.30 Uhr verlassen und war um 22.55 Uhr mit etwas Verspätung im Münchner Hauptbahnhof angekommen. In diesen knapp viereinhalb Stunden muss es im Schnellzug zu einer unvorstellbaren Tragödie gekommen sein.
Das Baby kam zwischen Wien und Linz zur Welt. „Die Befragung des Zugpersonals hat ergeben, dass die Toilette auf diesem Abschnitt eine Stunde versperrt war“, sagt Polizeisprecher Roman Hahslinger.
„Die Obduktion hat ergeben, dass das Baby bei der Geburt gelebt hat. Es wurde anschließend getötet“, sagte Christoph Reichenbach vom Münchner Polizeipräsidium zu ÖSTERREICH. Laut Fahndern soll die Südkoreanerin den kleinen Buben auf der Zugtoilette erstickt haben.
In ihren ersten Einvernahmen verantwortete sich die 21-Jährige, dass das Kind nicht geschrien habe und sie geglaubt habe, dass das Baby nicht lebt.
Unglaublich: Obwohl sie einen hohen Blutverlust erlitt, ging sie zu keinem Arzt, sondern fuhr jetzt nach Wien zurück, um mit ihrer Freundin nach Prag weiterzureisen - wieder per Zug.
Nach dem Horror-Fund im ÖBB-Zug interessiert jetzt alle das tatsächliche Motiv der jungen Frau. Sie war hochschwanger, der Geburtstermin war schon überfällig. Da die Südkoreanerin aber sehr schlank sei, habe sie die Schwangerschaft wohl verbergen können, sagte Hahslinger. Über den Kindesvater sei noch nichts bekannt.
Die 21-Jährige wurde in die Justizanstalt Josefstadt eingeliefert. Der Studentin droht wegen der Tötung des Kindes bei der Geburt eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren. Es gilt die Unschuldsvermutung.
kor