"Schurli"

Wien hat die gescheiteste Schildkröte der Welt

03.12.2019

Riesenschildkröte Schurli ist ein wahrer 'Blitzkneisser'

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© APA/TIERGARTEN SCHÖNBRUNN/DANIEL ZUPANC
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Riesenschildkröte Schurli ist mit über 120 Jahren der älteste Bewohner im Tiergarten Schönbrunn. Gemeinsam mit seinen Artgenossen Mädi und Menschik war das Tier Teil einer Studie der Hebrew University, deren Ergebnisse nun unter dem Titel "Die unterschätzten Riesen" im Journal "Animal Cognition" veröffentlicht wurden. Dabei entpuppten sie sich als "Blitzgneißer", wie es in einer Aussendung hieß.
 
"Mit Riesenschildkröten verbindet man, dass sie steinalt werden und sehr langsam sind. Die beiden Biologen Michael Kuba und Tamar Gutnick zeigen mit ihrer Studie, die sogar in der renommiertesten biologischen Fachzeitschrift Nature als Forschungshighlight vorgestellt wurde, dass diese Tiere auch klug und extrem lernfähig sind", erklärte Anton Weissenbacher, Kurator im Tiergarten Schönbrunn, der die Forschungsarbeit unterstützt hat.
 
Zum Ablauf der Forschung: Im ersten Schritt wurden Schurli, Mädi und Menschik darauf trainiert, dass sie eine Belohnung erhalten, wenn sie in einen blauen Ball beißen. Schnell lernte das Trio, dass es dafür köstliche Karotten gibt. Im zweiten Teil der Studie bekam jede Schildkröte einen Ball in einer anderen Farbe zugeteilt. Auch diese Aufgabe konnten die Reptilien problemlos meistern. Nach drei Monaten wurden die Tiere erneut getestet. Kein Problem für Schurli, Mädi und Menschik: Sie wussten sofort, was zu tun ist. Schlussendlich wurde der Versuch nach neun Jahren wiederholt. Weissenbacher: "Es war verblüffend. Alle Schildkröten konnten sich auf Anhieb an die Aufgabe erinnern. Damit wurde bewiesen, dass Schildkröten lernen können und ein gut funktionierendes Langzeitgedächtnis haben."
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