Kinder zum Stehlen gezwungen

Wien: Hauptstadt 
der Taschendiebe

15.03.2015

Der Fall zweier gefasster Mädchen (14 und 16) zeigt auf: Es ist organisierte Kriminalität.

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© APA/dpa
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141 Mal soll die 14-jährige Kroatin vor allem in Öffis und am Westbahnhof zugeschlagen haben. 180 Taschendiebstähle wurden der 16-Jährigen nachgewiesen, ÖSTERREICH berichtete. Bei ihren Coups machte das Duo mehr als 80.000 Euro Beute . Freilich musste es die Beute an die Drahtzieher der Banden abliefern.

Kein Einzelfall
141 Diebstähle beging eine heute 17-jährige Bosnierin in U-Bahnen. Vor einem Monat wurde sie zu eineinhalb Jahren verurteilt. Vor Gericht offenbarte sich ihr Drama: Mit drei Jahren wurde Katarina H. an ihre Tante verkauft, wie eine Sklavin gehalten und musste ab dem neunten Lebensjahr stehlen gehen. Sogar ihr Anwalt bat um unbedingte Haft, damit sie schreiben und lesen lernt.

Verschwunden
Untergetaucht sind nun zwei Brüder (11 und 13), die der Jugendwohlfahrt übergeben worden waren und dann Besuch von „Verwandten“ bekamen: Die wollten sie in die Diebesgruppe zurückholen und sie wieder zum Stehlen zwingen.

Gängige Methode übrigens, um der Haft zu entgehen: Die Kinder haben keine Ausweise und geben an, unter 14 Jahren zu sein. Sie sind damit strafunmündig.

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