Die erste Öffnung des Handels und körpernaher Dienstleister wirkt befreiend.
Wien. Fasst man den Tenor der Reaktionen auf die von Bürgermeister Michael Ludwig verkündete vorsichtige Öffnung von Handel, Dienstleistungen und Museen in einem Wort zusammen, wäre das: Erleichterung.
Handel für Sicherheit. „Das bringt endlich Licht am Ende des Tunnels“, so Rainer Trefelik, Sprecher des Einzelhandels in der Bundes-Wirtschaftskammer und selbst Betreiber des Innenstadt-Stores Popp und Kretschmer.
Die Wiener Handelsobfrau Margarete Gumprecht kündigt an, dass in den Geschäften umfangreiche Sicherheitskonzepte umgesetzt werden: „Aber wir wollen auch ein Einkaufserlebnis bieten, das mehr ist als ein zweidimensionaler Bildschirm. Wir werden zeigen, dass man unsere Waren angreifen, riechen und fühlen kann.“ Gleichzeitig werde man alles dazu beitragen, „dass das der letzte Lockdown war“.
116 Schließtage. Rainer Will vom Handelsverband rechnete vor, dass in den 116 Schließtagen in Wien und Niederösterreich ein Umsatzverlust von 1,95 Milliarden Euro aufgelaufen sei: „Davon entfällt eine Milliarde auf den Wiener Handel, von der wohl nur ein Viertel aufgeholt werden wird.“
Lockdown-Pelz muss weg. „Der Lockdown-Pelz muss weg“, sagte Marcus Eisinger, Innungsmeister der Friseure. Kunden könnten sich meist schon einen Termin reservieren. Auch bei anderen körpernahen Dienstleistern sei der Ansturm groß, so Petra Felber, Innungsmeisterin der Fußpflegerinnen, Kosmetiker und Masseurinnen. Auch Nagelstudios, Piercer, Tätowierer und Visagisten öffnen wieder ihre Geschäfte.
Museen sperren auf. Auch bei den Museen wie der Albertina herrscht große Erleichterung, dass man etwa die soeben virtuell gestartete große Gasteiger-Werkschau jetzt live erleben kann.
Hotellerie empört. Die Sprecherin der Hotellerie Michaela Reitterer ist freilich empört, dass die 50.000 Menschen in der Tourismus- und Gastrobranche bis mindestens nächste Woche warten müssen: „Wie lange will man uns noch hinhalten?“