Jüngster ist erst 14

Schutzgeld und Molotow-Cocktails: Ganze Teenie-Bande angeklagt

21.03.2024

Zehn Teenie-Erpresser müssen sich vor Gericht verantworten - der jüngste Komplize ist erst 14. 

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© Viyana Manset Haber
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Die Staatsanwaltschaft Wien hat beim Landesgericht eine Anklage gegen eine gefährliche Geldeintreiber-Bande eingebracht, die sich aus Tschetschenen und Syrern zusammensetzt. Die Teenies bis jungen Männer (von 14 bis 21 Jahre alt) sollen im September 2023 drei Brandanschläge mit Molotowcocktails auf einen Handyshop in der Steinbauergasse in Meidling verübt haben, um dem indischen Betreiber des Geschäfts Angst zu machen und Geld einzutreiben (oe24 berichtete laufend).

Ihm Rahmen einer Pressekonferenz, veröffentlichten Behördenleiterin Martina Obenaus und Mediensprecherin Nina Bussek am Donnerstag neue Details in dem Fall. Die nicht rechtswirksame Anklageschrift umfasst mehr als 130 Seiten.

Vor Gericht werden sich die zehn Beschuldigten, der Jüngste ist wie bereits erwähnt erst 14 Jahre alt, verantworten müssen. Sechs von den selbsternannten Geldeintreibern sitzen in U-Haft.

Hauptangeklagt sind ein zum Tatzeitpunkt 16-Jähriger und ein junger Erwachsener, es dürfte sich bei beiden um Tschetschenen handeln. Der Ältere bekannte sich im Ermittlungsverfahren schon teilweise schuldig, der 16-Jährige hingegen verweigert derzeit die Aussage.

Vorgeworfen wird der Bande versuchte Brandstiftung, schwere Erpressung, versuchte absichtlich schwere Körperverletzung, kriminelle Vereinigung und verbrecherisches Komplott. Auch schwerer Raub ist inkriminiert, wobei laut Bussek Macheten und Messer als Tatwaffen verwendet wurden.

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In Tschechien Kugelbomben gekauft

Der mutmaßliche Kopf der Bande - er ist mittlerweile 17 - soll in Tschechien verbotene Kugelbomben gekauft haben und mit diesen zusammen mit einem Komplizen im Kinderzimmer und später in den Räumen einer Moschee hantiert haben. Aus ausgewerteten Chats geht hervor, dass die Bande auch zwei AK-47-Sturmgewehre besessen haben dürfte. Von der Polizei konnte allerdings nur ein funktionsfähiges Sturmgewehr sichergestellt werden.

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Seit 8. September 2023 hatten die Angeklagten einen Handyshop-Besitzer in der Steinbauergasse terrorisiert, indem sie ihm zunächst einen Molotowcocktail ins Geschäft warfen. In weiterer Folge überfielen sie das Geschäft und operierten mit Böllern, um ihre finanzielle Forderung zu untermauern. Der Geschäftsmann sollte ihnen 25.000 Euro zahlen, um wieder seine Ruhe zu haben. Der Mann ging allerdings stattdessen zur Polizei.

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Wann gegen die zehn Angeklagten verhandelt wird, ist noch offen. Die Verteidiger haben 14 Tage Zeit, um gegen die Anklage eine Beschwerde einzubringen, mit der sich dann das Wiener Oberlandesgericht (OLG) auseinander setzen müsste.
 

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