Budget beschlossen

Wiener Naschmarkt wird ab Herbst umgestaltet

18.06.2024

In Wien ist am Dienstag die Umgestaltung eines Teils des Naschmarkt-Areals auf der Tagesordnung des Gemeinderats gestanden. Beschlossen wurde das Budget für den ersten Teil des Projekts. Umgestaltet wird der stadtauswärts gelegene Eingangsbereich zum Markt und der Parkplatz.

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© Mostlikely Architecture/DnD
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Im Herbst wird mit den ersten Arbeiten begonnen. Man widmet sich zunächst dem äußeren Teil des Parkplatzes sowie dem Naschmarkt-Entree. Das Flohmarktareal soll dann in einer zweite Phase ab 2026 gestaltet werden. Am heutigen Abstellplatz sollen rund 90 Bäumen gepflanzt werden. Auch Gräser und Stauden sollen dort künftig zu finden sein. Die Kosten für die erste Bauphase wurden vom Büro von Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) für heuer mit rund drei Millionen Euro beziffert. Für 2025 wurden 15 Millionen Euro freigegeben, für das Jahr darauf 9,7 Millionen Euro. 

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Auf der Fläche östlich der Kettenbrückengasse erhält der Naschmarkt eine Art Foyer - und einen "Marktraum". In dieser überdachten Konstruktion kann man künftig regionale und saisonale Produkte kaufen. Das Dach des Gebäudes wird laut aktuellen Plänen begrünt und begehbar werden. Der dort am "Landparteienplatz" aktuell befindliche Bauernmarkt soll aber ebenfalls erhalten bleiben. 

FPÖ weint Parkplätzen nach, ÖVP kritisiert Kosten

Der geplanten Umgestaltung des aktuellen Parkplatzes ist ein intensiver Planungsprozess vorangegangen, wird versichert. Verwiesen wird im Rathaus auf die erfolgte Bürgerbeteiligung. Anrainer hatten gegen eine größere Markthalle im Flohmarktbereich mobil gemacht. Kritik gibt es aber von einer Bürgerinitiative auch am geplanten "Marktraum"-Neubau.

Dieser wurde auch während der heutigen Debatte im Gemeinderat bekrittelt. FPÖ-Mandatar Anton Mahdalik sorgte sich um den Charakter des gewachsenen Marktes und prophezeite: "Der Marktraum wird sehr viel Geld verschlingen." Außerdem beklagte er sich, dass 300 Parkplätze verloren gehen werden.

© Fürthner

ÖVP-Gemeinderätin Elisabeth Olischar sah durchaus positive Aspekte, etwa die Begrünung. Auch die Idee einer Markthalle begrüße man prinzipiell, versicherte sie. Olischar kritisierte jedoch, dass die Kosten nicht aufgelistet worden seien. Es gebe nur Pauschalangaben, beklagte sie.

Grüne und Neos erfreut

Grünen-Chef Peter Kraus zeigte sich erfreut darüber, dass es künftig einen Hitzepol weniger gebe. "Seit über vier Jahren haben wir Grüne diese städtische Hitzeinsel auf der Agenda." Nun komme der Naschmarkt-Park. Kopfzerbrechen bereitet jedoch die Halle. Man kenne noch immer nicht die genauen Pläne. Uneingeschränktes Lob gab es hingegen von der Regierungspartei NEOS. Deren Stadtentwicklungs-Sprecherin Selma Arapovic hob hervor, dass aus einem Abstellplatz für Autos ein Aufenthaltsort für Menschen werde. Es habe eine Umfrage mit 30.000 Rückmeldungen gegeben. Die Wünsche nach etwa mehr Grün und Erhalt des Flohmarkts seien im Masterplan berücksichtigt worden, beteuerte sie.

Darauf verwies auch der Vorsitzende des Stadtplanungsausschusses, SPÖ-Mandatar Erich Valentin. Das Engagement der Anrainer für den Naschmarkt sei groß. Und es habe sich bei der Befragung gezeigt: "Die Menschen wollten, dass dieser Teil der Stadt klimafitter wird." All das, was an Wünschen gekommen sei, sei "vorbildlich" eingebaut worden. Letztendlich wurde das Geschäftsstück mit Stimmen der rot-pinken Koalitionsfraktionen sowie der Grünen angenommen.
 

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