900 Biber leben in Wien - sie erobern jetzt sogar den Wienerbergteich.
Direkt hinter dem legendären MA 2412-Ziegelbau an der Triester Straße, der heute das Forstamt Wien beherbergt, liegt ein Rücklauf becken des Liesingbachs, in dem seit Jahren Biber nisten. Offenbar wurde jetzt ein Jungbiber von seiner Familie ausgestoßen und musste sich ein neues Revier suchen.
Halbstarker Biber wird Gefahr für die Hunde
Übersiedelt. "Eines Nachts hat der Halbstarke -die heißen wirklich so -die Triester Straße überquert und ist beim Wienerbergteich gelandet, der ein Paradies für ihn ist. Kommt eine geeignete Partnerin nach, dann siedeln die Biber auch hier fix", erklärt Andreas Januskovecz, Chef des Forstamts.
Das -und selbst die gefällten Bäume an allen Gewässern Wiens -sei für die Natur kein Problem. "Dramatisch ist, wenn ein Hund im Wasser einen Biber trifft. Er hat keine Chance. Das würde einen Aufschrei der Hundehalter geben. Problematisch ist auch, wenn Biber etwa am Marchfeldkanal Uferböschungen untergraben, auf denen Gebäude stehen", so Januskovecz.
Experte: »Vergrämen, fangen oder töten«
Abschuss. Wien brauche jedenfalls eine saubere Lösung und eine offene Debatte: "Biber stehen auf der Roten Liste, Abschussfreigaben wie in Niederösterreich oder Kärnten kommen für Wien nicht infrage, weil sie eigentlich nicht legal sind. Ich will eine EU-weite Debatte anstoßen, ob wir Biber vergrämen, fangen und umsiedeln oder zu letalen Maßnahmen, also zur Tötung, greifen sollen. Man müsste dafür etwa die Rote Liste auf bestimmte Zonen einschränken."
Dabei gehe es etwa nicht um die 500 Biber im Bereich des Nationalparks Lobau - diese seien "im Leo". Betroffen sind die 400 Biber, die sich seit Jahren zwischen Liesingbach, Donaukanal, Alter Donau, Donauinsel und Marchfeldkanal massiv ausbreiten.