VCÖ: "Weniger Emissionen" - ÖAMTC: "Es gibt keinen Grund dafür".
Eine Reduktion auf Tempo 100 auf Autobahnen ist unter Experten umstritten. Während der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) etwa einer solchen Maßnahme schon wegen der Reduktion von schädlichen Emissionen positiv gegenübersteht, lehnt der ÖAMTC die Geschwindigkeitsbeschränkungen ab. "Es gibt keinen Grund dafür", hieß es seitens des Clubs.
Für den VCÖ ist die Reduktion des Tempolimits begrüßenswert: "Tempo 100 statt 130 verringert den Spritverbrauch und damit auch die CO2-Emissionen, die Schadstoff-Emissionen, den Verkehrslärm und den Anhalteweg. Der Verkehrsfluss ist bei Tempo 100 besser als bei 130 km/h. Es können mehr Fahrzeuge pro Stunde auf einer Fahrbahn fahren. Damit gibt es weniger Staus", so Experte Christian Gratzer.
Durch die Verringerung des Bremsweges würde es zudem zu weniger Unfällen kommen. "Durch den Rückgang der Verkehrsunfälle nimmt auch die Zahl der Staus ab. In Summe kann damit eine Verringerung des Tempolimits einen Zeitgewinn für die Gesamtgruppe der Kfz-Lenkenden bringen", sagte Gratzer.
Beim ÖAMTC sah man die Maßnahme hingegen skeptisch. "Wir lehnen das ab, es gibt keinen Grund dafür. Unsere Autobahnen sind dafür gebaut, dass man 130 km/h fahren kann", sagte Bernhard Wiesinger, Leiter der ÖAMTC-Interessensvertretung. Zudem könne eine Tempo-Reduktion die Bundesstraßen mehr belasten. Für einen Lkw-Fahrer gäbe es etwa keinen Anreiz mehr, über eine kostenpflichtige Autobahn zu fahren, wenn er auf einer Bundesstraße gratis genauso schnell unterwegs sein kann. "Hier müssten dann wieder Fahrverbote ausgesprochen werden", so Wiesinger. Doch nicht nur der Schwer-, auch der Individualverkehr könne sich auf die vignettenfreien, aber wesentlich unsichereren Bundesstraßen verlagern.