"Ohne Ausnahmeregelungen bei der Pfandpflicht droht vielen das Aus!", schlagen der "Verein der Wiener Würstelstände" und "SWV Wien" Alarm.
Wien. In Österreich gilt ab 1. Jänner 2025 ein Pfandsystem für Einwegplastikflaschen und Aludosen. Geschäfte müssen dann pro verkaufte Einheit 25 Cent Pfand einheben. Leere Flaschen und Dosen müssen zurückgenommen werden. Supermärkte investieren viel Geld in die Umstellung. Bei den Wiener Würstelständen lässt die Pfandpflicht die Alarmglocken schlagen. "Ohne Ausnahmeregelungen für kleine Betriebe bei der neuen Pfandpflicht droht vielen das Aus", warnt etwa René Kachlir vom Verein der Wiener Würstelstände.
- 57-Jähriger stirbt nach Wespenstich
- Von Auto touchiert: 101-Jährige starb im Spital
- Gast (36) attackierte Kellnerin mit Messer - schwer verletzt
Kachlir fügt hinzu: "Bundesministerin Leonore Gewessler dürfte entgangen sein, dass ein durchschnittlicher Würstelstand keine zehn Quadratmeter Fläche aufweist. Wo sollen wir das alles lagern? Es braucht dringend Ausnahmeregelungen, um diese Kulturbetriebe zu retten!" Er betont: "Unsere Würstelstände sind nicht nur Verkaufsstellen, sondern kulturelle Institutionen."
Forderungen an Ministerin Gewessler
Der "Verein der Wiener Würstelstände" und der "Sozialdemokratische Wirtschaftsverband Wien" (SWV Wien) fordern Ministerin Gewessler auf, Ausnahmeregelungen bei der Pfandpflicht einzuführen. Laut aktuellem Entwurf müssen ab 2025 nämlich auch kleinere Gastronomiebetriebe jede Packungsgröße, die sie verkaufen, wieder zurücknehmen – und das markenunabhängig.
Marko Fischer (Präsident SWV WIEN) und Rene Kachlir (Verein der Wiener Würstelstände) bei der Medienaktion "Außer Rand und Pfand: Wie die Pfandpflicht Wiens Würstelstände bedroht - Präsentation offener Brief an Ministerin Gewessler"
"Die Pfandpflicht darf nicht dazu führen, dass die Existenzgrundlage vieler kleiner Betriebe zerstört wird. Die Bürokratie wird vollständig auf die Schultern der Gastronom:innen abgewälzt, ohne ihre begrenzten Kapazitäten und spezifischen Herausforderungen zu berücksichtigen", heißt es seitens des SWV Wien. Der Verband fordert von Gewessler die Begrenzung der Rücknahmepflicht auf die Geschäftszeiten des Handels.
Jetzt liege es an der Ministerin, die Forderungen umzusetzen und so "ein wertvolles Kulturerbe zu sichern", so Marko Fischer, Präsident des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes Wien.