Demos in ganz Österreich

Zehntausende Schüler für Klima-Schutz: "Wir sind eure Wecker"

15.03.2019

Polizeisprecher Eidenberger: "Sind nur mit Absperren beschäftigt" - Staus in Wien.

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Zu den Klima-Protesten im Rahmen der Aktion "FridaysForFuture" haben sich in Wien nach Angaben der Polizei 10.500 Schüler versammelt. Dabei verliefen die Demonstrationen am Vormittag bisher völlig friedlich: "Wir sind nur mit Absperren beschäftigt", sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger der APA. Auf Twitter kursieren inoffizielle Zahlen von bis zu 20.000 Teilnehmern.

© APA/privat

 

Ganz Wien lahmgelegt

Große Auswirkungen hatten die Klima-Demos der Schüler unterdessen auf den ohnehin starken Freitagsverkehr in der Wiener City. Laut Harald Lasser vom ÖAMTC war der Ring zwischen dem Schwarzenbergplatz und dem Schottentor gesperrt, der Stau reichte bis zur Urania zurück. In beiden Richtungen ging auch auf der sogenannten Zweierlinie nichts, und das zumindest zwischen Lerchenfelder Straße und Stadtpark. Ebenso verstopft waren die Zufahrten in die Innenstadt wie die Rechte Wienzeile oder die Wiedner Hauptstraße.

© Leserreporter

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Verkehrs-Verzögerungen

Lasser rechnete kaum mit einer Entspannung in der Bundeshauptstadt. Der Ring sollte dem Experten zufolge zwar wieder für den Verkehr freigegeben werden, aber nur vorübergehend. Für Nachmittag war eine weitere Sperre angekündigt. Der ÖAMTC empfahl, die inneren Bezirke großräumig zu umfahren, dabei aber ebenfalls mit Verzögerungen zu rechnen. Wegen des Freitags dürften auch der Gürtel und die anderen Verbindungen stark belastet sein. Wer in die Innenstadt fahren muss, sollte dies dem Touringclub zufolge am besten mit der U-Bahn tun. Von Behinderungen betroffen waren auch Bus und Straßenbahn, unter anderem die Tram-Linien 1, 2, D und 71. Aus den anderen Städten wurden keine außergewöhnlichen Verkehrsbehinderungen gemeldet.

"Bruder Basti, schläfst du noch?"

Die kreativen Schüler haben Schilder gebastelt und auch Lieder umgedichtet. Zur Melodie von "Bruder Jakob" wollen sie den Bundeskanzler wachrütteln: "Bruder Basti, schläfst du noch?", skandieren sie. Keine Chance, dass der Bundeskanzler die Demo nicht in seinem Büro hört. Der Demo-Zug zog doch am Weg auf die Ringstraße direkt am Bundeskanzleramt vorbei. 
 

Zwischen 10.000 und 30.000 Teilnehmer in Wien

Offiziell gibt die Polizei, die Teilnehmerzahl der fünf Demozüge in Wien auf 10.500 an. Die Veranstalter sprachen von 25.000 Menschen am Heldenplatz - ein Reporter vor Ort schätzte die Zahl gar auf 30.000. In Wahrheit wird die Teilnehmer-Zahl dazwischen liegen. Immerhin kamen zu den Demozügen immer mehr Schüler im Verlauf des Tages und am Heldenplatz dazu.

In Linz mehr Teilnehmer als erwartet 

In Linz zählte die Klima-Demo am Freitag wesentlich mehr Teilnehmer als erwartet. Angemeldet worden waren 1.000 Personen. Die Polizei zählte 3.000 und meldete "keine Zwischenfälle".

Rund 1.000 Teilnehmer in Klagenfurt

Rund 1.000 Teilnehmer, zum überwiegenden Teil Schüler, sind am Freitag in Klagenfurt bei der Klima-Demo unter dem Titel "FridaysForFuture" auf die Straße gegangen. Die Kundgebung startete um 12.00 Uhr, danach führte ein Demonstrationszug durch die Innenstadt. Für 15.00 Uhr war eine Abschlusskundgebung geplant.

Kleiner Protest in Eisenstadt

Auch in der burgenländischen Landeshauptstadt Eisenstadt hat es am Freitag einen, wenngleich kleinen, Protest unter dem Motto "FridaysForFuture" gegen den Klimawandel gegeben. Die Pannonische Tafel hatte bereits um 10.00 Uhr zum gemeinsamen Plakate-Basteln und anschließenden Fußmarsch vor das Rathaus geladen.
 
Dort fanden sich um 11.55 Uhr rund 40 Personen ein, die anschließend die Fußgängerzone hinauf- und mit etwas Verstärkung später wieder hinuntermarschierten. In Summe waren rund 60 Teilnehmer unterwegs. Etwa die Hälfte davon waren junge Menschen bzw. Schüler. Auf ihren Schildern stand etwa "Respect existence or expect resistance (zu Deutsch "Respektiere die Existenz oder erwarte Widerstand", Anm.) oder auch "Aus Liebe zur Umwelt".

Schüler in Bregenz ließen Handy-Wecker läuten 

Zum Abschluss der Klima-Demo in Bregenz haben die laut Polizei 1.500 Schüler auf dem Vorplatz des Vorarlberger Landhauses gemeinsam ihre Handy-Wecker klingeln lassen - um damit die Politiker aufzuwecken, wie Organisatorin Alexandra Seybal erklärte. Aufgrund der widrigen Wetterverhältnisse fand die Aktion bereits um 11.15 Uhr statt und nicht wie geplant "um fünf vor Zwölf".

1.500 Schüler trotzten strömendem Regen in Bregenz 

Rund 1.500 Schüler und Klima-Aktivisten haben am Freitagvormittag dem strömenden Regen in Bregenz getrotzt und für mehr Klimaschutz demonstriert. Um kurz nach 9.00 Uhr setzte sich der Demonstrationszug vom Bahnhof in Richtung Landhaus in Bewegung. Dabei ließen die Schüler lautstark wissen, worum es ihnen geht. Sie skandierten: "Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft klaut!"

More trees, less assholes"-Forderung in Innsbruck 

Rund 4.000, großteils junge, Demonstranten haben sich Freitagvormittag bei Regenwetter im Zentrum Innsbrucks versammelt. Dann setzte sich der Demozug in Richtung Landhaus in Bewegung. "Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft klaut", lautete eine der Parolen der Demo-Teilnehmer. Oder zugespitzt-provokanter: "More trees, less assholes".
 

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