In Mariahilf
Zimmerbrand in Wien: Mehrere Verletzte
17.02.2020
Dramatische Szenen in Mariahilf: Feuerwehr barg Flüchtende aus verrauchtem Stiegenhaus und mit Drehleiter über die Fenster.
Wien. Bei Bränden in zwei Mehrparteienhäusern in der Nacht auf Montag sind in den Wiener Bezirken Mariahilf und Favoriten mehrere Menschen verletzt worden. In der Strohmayergasse versorgte die Berufsrettung insgesamt zwölf Personen, sechs davon mussten ins Spital, hauptsächlich weil sie Rauchgase eingeatmet hatten. In der Puchsbaumgasse trug ein Mann Verbrennungen im Gesicht davon.
"Ein Hinterzimmer stand in Vollbrand, die Flammen schlugen aus einem Fenster auf die darüber liegende Wohnung", schilderte Brandkommissär Lukas Schauer von der Berufsfeuerwehr Wien die Lage, die die Einsatzkräfte in Mariahilf gegen 0.30 Uhr vorfanden. Die Feuerwehr fuhr mit sieben Fahrzeugen und 33 Mitarbeitern aus. Die Situation war dramatisch: Zwei Menschen wurden im stark verrauchten Stiegenhaus entdeckt und gerettet. "Mit einer Drehleiter wurden mehrere Personen, die an den straßenseitigen Fenstern um Hilfe riefen, in Sicherheit gebracht." Einige weitere Bewohner wurden mit Fluchtfiltermasken ins Freie geleitet.
Der Brand war im hintersten, hofseitig gelegenen Zimmer einer Wohnung ausgebrochen. Beim Eintreffen der Feuerwehrleute wenige Minuten nach dem Alarm stand bereits der gesamte hofseitige Teil der Wohnung in Vollbrand. Flammen schlugen aus dem Fenster und hatten bereits auf den Fensterstock und das Mobiliar der darüber liegenden Wohnung übergriffen.
Bewohner waren rechtzeitig geflüchtet
Die Bewohner waren rechtzeitig geflüchtet. Es handelte sich um eine Familie. Mutter und Vater (52 und 53) sowie die zehn und 14 Jahre alten Kinder wurden wegen des Verdachts auf Rauchgasvergiftungen ins Spital gebracht, ebenso zwei Nachbarn: Ein 56-Jähriger dürfte ebenfalls durch Rauchgase beeinträchtigt worden sein, ein 70-Jähriger hatte sich beim Verlassen des Gebäudes an einer Hand verletzt, berichtete Andreas Huber von der Berufsrettung der APA. Alle seien eher leicht verletzt worden. Insgesamt wurden zwölf Menschen notfallmedizinisch versorgt, auch der Katastrophenzug war im Einsatz.
Die Feuerwehrkräfte bekämpften die Flammen in der Wohnung im ersten Stock mit einer Löschleitung über das Stiegenhaus und mit einer zweiten Löschleitung über den Innenhof, jeweils unter Atemschutz. Eine dritte Gruppe drang in die darüber liegende Wohnung vor und setzte eine Kübelspritze ein. Nach etwa 20 Minuten wurde "Brand Aus" gemeldet. Die Ursache für das Feuer war noch unbekannt. Das Landeskriminalamt ermittelt.
Brand in Favoriten
Gebrannt hat es in der Nacht auf Montag auch in der Puchsbaumgasse in Favoriten. Ausgangsort war eine Wohnung im letzten Stock eines Mehrparteienhauses mit sechs Obergeschoßen. Der Inhaber (36) flüchtete wie auch mehrere Nachbarn aus zwei weiteren Wohnungen vor dem Feuer, er wurde danach von der Berufsrettung betreut. Laut dem Sprecher trug er Verbrennungen im Gesicht davon. Die Feuerwehr rückte zum diesem Einsatz gegen 22.15 Uhr aus.