Die Umsetzung des "Mobilitätsmasterplans 2030" des Umweltministeriums lässt zumindest bei der Einführung der E-Taxis enorm zu wünschen übrig.
Mit Beginn des Jahres 2025 werden in Wien nur mehr E-Autos als Taxis zugelassen. Das gilt nur für die Bundeshauptstadt und gehört zum "Mobilitätsmasterplan 2030" des Umweltministeriums. Die Vorgabe ist nun seit zwei Jahren bekannt. Aber derzeit sind geschätzt erst 2,6 Prozent der Mietwagen nur elektrisch betrieben und keine Hybride.
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1 Prozent kann das Taxi daheim laden
Die Sprecherin von Taxi 40100, Eveline Hruza, wird derzeit nicht müde, zu unterstreichen, dass die Taxifahrer "gern mit gutem Beispiel vorangehen und die Maßnahem auch gern unterstützen. Aber derzeit hat nur 1 Prozent der Wiener Taxifahrer eine Wallbox zum Aufladen zu Hause. Das geht nur bei Taxifahrern, die ein eigenes Haus mit eigener Ladestation haben." 99 Prozent seien auf die öffentlichen und halb-öffentlichen (Parkhäuser, Parkplätze vor Einkaufszentren) angewiesen. Die meisten dieser Plätze sind übrigens nicht mit Schnelladepunkten ausgestattet. Das heißt in der Praxis, dass ein in der Anschaffung teurerer Tesla etwa 4 Stunden laden muss - der billigere Skoda steht gar bis zu 7 Stunden. So überhaupt ein Ladepunkt frei ist.
Wer bezahlt die Stehzeit?
Hruza: "Dazu kommt, dass ein Fahrer, der etwa am Hauptbahnhof einen Fahrgast aufnimmt, der nach Graz will, weil er den Zug verpasst hat, gar nicht sagen kann, ob er den Auftrag annehmen kann. Selbst wenn die Ladung noch bis Graz reichen sollte, muss er ja dort wieder aufladen und auch die passende Tankkarte haben - er weiß also nicht, wie er wieder nach Hause kommt. Sollte er zwischendurch laden müssen - wer bezahlt die Steh-Zeit?"
Ein ganzes Bündel an Hindernissen, das die Neu-Anschaffung eines E--Taxis trotzt Förderung für viele Taxiunternehmer nicht gerade attraktiv macht. In Wien gibt es laut Hruza übrigens nur 10 Prozent an Schnelladepunkten - im bundesschnitt sind es 15 Prozent. Selbst die lösen aber die Probleme nicht, weil es nicht nur zu wenige gibt, sie können nicht reserviert werden, und es stelle sich die Frage , welcher Fahrer etwa bei einem Zwei-Mann-Betrieb der ist, der die Stehzeit am jeweiligen Tag auf sich nimmt.
Dem Unternehmer fehlt ein ganzer Arbeitstag
Hruza: "Wenn ein Taxi etwa dreimal die Woche geladen werden muss, ergibt das etwa bei einem Skoda, der nicht am Schnelladepunkt hängen kann, eine Stehzeit von 21 Stunden in der Woche - ein Ausfall von fast einem ganzen Tag."