Prozess

Zufallsbekannte eingesperrt, verprügelt und vergewaltigt

15.02.2019

Ein 37-Jähriger soll eine Bekannte verprügelt und missbraucht haben.

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© Symbolbild / Getty Images
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Ein 37-jähriger Mann hat sich am Freitag am Wiener Straflandesgericht wegen Vergewaltigung und schwerer Körperverletzung verantworten müssen, weil er im April 2018 eine Zufallsbekanntschaft eingesperrt, verprügelt und anschließend missbraucht haben soll. Der Rumäne bekannte sich teilweise schuldig, gab die Prügel zu, vergewaltigt will er die Frau aber nicht haben.
 

Mutmaßlicher Täter lud Frau auf Sekt ein

Die Betroffene saß am Abend des 24. April mit einer Freundin bei der U-Bahn-Station Philadelphiabrücke und aß einen Burger, als sie der 37-Jährige ansprach und zu einer Flasche Sekt in die stillgelegte Bar seiner Schwester in Wien-Liesing einlud. Als die beiden im Lokal ankamen, sperrte der Rumäne bereits die Tür zu. Als die Frau das mitbekam, wollte sie gehen, doch der Beschuldigte wollte weiter trinken.
 

Opfer wurde schwer misshandelt und vergewaltigt

Als das Opfer um Hilfe schrie, kippte die Situation und der 37-Jährige sperrte es in ein Zimmer in der ehemaligen Rotlichtbar. Ein Martyrium begann, stundenlang quälte der Mann die Frau. Bis 4.00 Uhr soll der Rumäne laut Anklage immer wieder auf sie eingeprügelt haben, teilweise sogar mit einer Peitsche. In einer Dusche rammte er ihr den Duschkopf in den Mund, hielt ihr aber die Nase zu. Laut Anklage hatte der Mann die Frau in diesem Zeitraum drei Mal vergewaltigt.
 

Zuerst geschlagen und dann "als Freundschaft empfunden"

Sie erlitt schwerste Verletzungen, mehrere Gesichtsknochen - darunter der Kiefer - wurden gebrochen, sie verlor einen Schneidezahn, Rippen wurden verschoben und sie erlitt zahlreiche Hämatome, wie Gerichtsmediziner Christian Reiter ausführte. Der 37-Jährige gab vor dem Schöffengericht (Vorsitzende: Andrea Wolfrum) an, dass er seinem Opfer lediglich fünf bis sechs Ohrfeigen verpasst habe. Es könnte auch sein, dass die Frau in der Dusche ausgerutscht sei und sich dort die Verletzungen zugefügt habe. "Nachdem ich sie geschlagen habe, habe ich schön mit ihr gesprochen und das als Freundschaft empfunden", sagte er.
 
Dem widersprach Reiter: Die Verletzungen seien "Ausdruck einer schwersten Traumatisierung, das ist mit mehreren Watschen nicht zu erklären." Zudem betonte Reiter, dass ein einvernehmlicher Geschlechtsverkehr bei den aufgrund der schweren Verletzungen heftigen Schmerzen gar nicht möglich gewesen wäre.
 

Opfer zur U-Bahn begleitet

Um 12.30 Uhr bat die Frau ihren Peiniger, sie doch zu einem Arzt gehen zu lassen. Er brachte sie noch zur U-Bahn und verschwand. Als das Opfer eine Person um Hilfe ersuchte, verständigte diese sofort die Rettung. Im Spital wurde Anzeige gegen den 37-Jährigen erstattet.
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