Zwei Autospuren sollten am Gürtel zu einem geschützten Radweg werden. Der Petitionsausschuss beschäftigte sich jüngst damit.
Eine Absage erteilte der Petitionsausschuss vergangenen Freitag dem Grünen-Vorstoß "Gürtel: Radspur statt Autospur". Die Forderung nach der Umwandlung je einer Autospur zur “protected bike lane” fand im Petitionsausschuss wenig Zustimmung.
- Argentinierstraße wird Rad-Highway
- Start für dritten Pop-Up-Radweg in Wien in der Hörlgasse
- Grüne fordern Fahrstreifen für Rad und Bus
Gürtel ist eine Hauptverkehrsader
Die Abgeordneten betonten die Wichtigkeit des Gürtel als Hauptverkehrsader für den motorisierten Individualverkehr. Der Ausschuss formulierte als Empfehlung an Stadträtin Ulli Sima: Es solle weiterhin an einer Verbesserung der Radsituation am Gürtel gearbeitet werden. Jedoch gäbe es schon eine durchgängige Befahrbarkeit auf rund sieben Kilometer. Die Petition ist somit abgeschlossen.
Enttäuschte Initiatoren monieren Klimaziele
"Gürtel-Liebe"-Sprecher Martin Michalitsch zeigt sich vom Ergebnis enttäuscht: "Wir haben eine Spur-Umwandlung gefordert, weil wir überzeugt sind, dass kleine Verbesserungen da und dort zu wenig sind. Es braucht mutige Bekenntnisse, den Platz am Gürtel neu zu verteilen, für mehr Verkehrsgerechtigkeit zu sorgen und vor allem den KFZ-Anteil am Modal Split zu verringern, um die Klimaziele einhalten zu können."
Keine verkehrstechnische Untersuchung
Auf die Forderung, eine Autospur zu reduzieren, sei in der Empfehlung überhaupt nicht eingegangen worden. "Wir sind fest davon überzeugt, dass die Klimaziele der Stadt Wien nicht erreicht werden können, ohne eine Reduktion der Infrastruktur für den motorisierten Individualverkehr", so Valentin Ruhry, der die Petition eingebracht hat. Der Petitionsausschuss empfahl auch nicht, eine unabhängige verkehrstechnische Untersuchung zu machen. Damit scheint das Schreckgespenst gegen fließenden Verkehr am Gürtel vorderhand gebannt zu sein. Die Initiatoren allerdings sind entschlossen, weiter zu machen.