Beamte zogen Dienstwaffen

Zwei Wiener Polizisten von Männergruppe eingekesselt

04.07.2019

Auf Arabisch soll der syrische Rädelsführer die anderen Männer aufgefordert haben, sich gegen das polizeiliche Einschreiten aufzulehnen.

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© Symbolbild (Getty Images)
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Wien. Zwei Polizisten sind am Mittwochabend in einem Park in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus von rund 20 jungen Männer eingekesselt worden. Ein 21-Jähriger war "hochgradig aggressiv", er beschimpfte und bedrohte die Beamten. Diese zogen ihre Dienstwaffen. Als ihre Verstärkung eintraf, flüchtete der Großteil der Anwesenden. Der Syrer wurde festgenommen, er hatte auch zahlreiche Verwaltungsstrafen nicht bezahlt.
 

Angeblicher Drogenkonsum im Park

 
Gegen 17.00 Uhr wurde die Polizei wegen angeblichen Drogenkonsums in den Braunhirschenpark gerufen. Bei einem Fußballkäfig hielten sich rund 30 Personen auf. Als die Beamten hinkamen, stellte sich ihnen der 21-Jährige in den Weg und wollte von den Polizisten wissen, was sie hier zu tun hätten. Auch beschied er den Beamten, selbst schon oft Probleme mit der Polizei gehabt zu haben. Die zwei Beamten kontrollierten ihn, dabei stellte sich heraus, dass er unbezahlte Strafakte offen hatte. Bezahlen wollte er nicht, weshalb die Polizisten die Festnahme aussprachen.
 
Sowohl das Verhalten des 21-Jährigen als auch weiterer Anwesender wurde zunehmend aggressiver. Auf Arabisch soll der Syrer die anderen Männer auch aufgefordert haben, sich gegen das polizeiliche Einschreiten aufzulehnen und die Amtshandlung zu stören, berichtete die Polizei. Die Stimmung drohte laut Exekutive zu kippen, auch fanden Zusammenrottungen statt, mehrere Personen kamen den Beamten "aufdringlich nahe". Sie forderten Verstärkung an.
 

Situation eskalierte beinahe

 
Der 21-Jährige entledigte sich seines Gürtels, aus der Schnalle fiel ein integriertes Messer zu Boden. Anwesende traten es in die Ecke, um es verschwinden zu lassen, während die zwei Polizisten vollständig von rund 20 Personen umzingelt wurden. Sie zogen ihre Dienstwaffe und drohten Waffengebrauch an, um die Männer auf Distanz zu halten. Als mehrere Streifenwagen zur Verstärkung eintrafen, "flüchteten fast alle, die die Polizisten umzingelt hatten", berichtete Polizeisprecher Harald Sörös. "Ein paar Identitätsfeststellungen wurden durchgeführt", sagte Sörös.
 
Der 21-Jährige schimpfte weiter und drohte einem Beamten, zu ihm nach Hause zu kommen und ihn abzustechen. Er widersetzte sich sämtlichen Anweisungen und wurde auch wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt festgenommen. Dabei erlitt er Abschürfungen. Seine verbotene Waffe wurde sichergestellt, er mit einem vorläufigen Waffenverbot belegt. Auch nach der Festnahme war er weiterhin aggressiv und schlug seinen Kopf mehrmals gegen die Innenwand des Arrestantenwagens sowie später gegen die Zellenwand im Arrestbereich, berichtete die Polizei in einer Aussendung.
 
Der 21-Jährige bleibt aufgrund der offenen Verwaltungsstrafen in Haft. Bezüglich der Straftaten bei seiner Festnahme wurde er auf freiem Fuß angezeigt.
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