Obduktion bestätigt

Zwillinge (18) sind qualvoll verhungert

23.05.2019

Sowohl die beiden Mädchen als auch die Mutter sind an Unterernährung gestorben.

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© TZOE Artner
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Die Untersuchungen der Gerichtsmediziner haben den schrecklichen Verdacht bestätigt, über den ÖSTERREICH berichtete: Jene Mutter und deren Zwillingstöchter (18), die am Dienstag tot in ihrer Wohnung in einem Gemeindebau in der Werndlgasse in Wien-Floridsdorf tot aufgefunden worden waren, sind qualvoll verhungert. Unglaublich: Sie starben bereits Ende März, weder Nachbarn noch Behörden haben die 45-Jährige und ihre Kinder über Monate vermisst.

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Hungertod dauert
 einige Wochen

Vesna M. hatte mit ihren Kindern Tanja und Suzanna zwischen 2013 und 2015 mehrfach Zuflucht in einem Frauenhaus gesucht. Bis zum März 2017 hatte das Jugendamt Kontakt zur Familie. Es hatte den Verdacht einer Vernachlässigung der Mädchen gegeben. „Dies konnte jedoch nicht verifiziert werden“, sagte Andrea Friemel von der zuständigen MA 11. Danach sei kein Kontakt mehr hergestellt worden, eine Notwendigkeit für weitere Maßnahmen wurde nicht gesehen.

Tanja und Suzanna galten in ihrer Entwicklung als verzögert. Im Herbst 2016 endete ihre Schulpflicht, die Mädchen wurden abgemeldet. Ihr Zustand soll sich mit zunehmendem Alter verschlechtert haben, hilflos seien die Teenager laut MA 11 jedoch nicht gewesen.

Wie sie dann verhungern konnten? Ohne Nahrung dauert es einige Wochen, bis der Tod eintritt, ohne Wasser wenige Tage. In der Wohnung wurde kein einziges Lebensmittel gefunden. Verhungern ist ein qualvoller Tod. Den auch die Mutter starb.

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