Landesweit werden Krisenstäbe gebildet. Die Mediziner werden bereits mit Fachinformationen über Maßnahmen im Ernstfall versorgt.
In der Bundeshauptstadt Wien wurde nach der Anhebung der Warnstufe wegen der Schweinegrippe der laut Pandemieplan vorgesehene Krisenstab - zumindest das "Kernteam" dieses Gremiums - einberufen. Unter anderem haben sich Vertreter des Krankenanstaltenverbundes (KAV), der Rettung, der Veterinärmedizin, des Gesundheitsamtes und der Magistratsdirektion in den Räumlichkeiten der Landessanitätsdirektion getroffen.
Erster Informationsaustausch
Es habe sich um einen ersten
Informationsaustausch gehandelt, hieß es. Auch die aktuellen Pandemiepläne
seien evaluiert worden. Zudem wurden die Vorbereitungen für die Einrichtung
einer Hotline besprochen. Diese würde laut Gesundheitsamt in Kooperation mit
dem Bürgerdienst geschaffen werden.
Kernteam entscheidet über Tamiflu-Auslieferung
Beobachtet
werden in Wien auch die Geschehnisse in jenen Ländern, wo die Schweinegrippe
bereits aufgetreten ist. Dabei gebe es eine enge Zusammenarbeit mit dem
Gesundheitsministerium, wurde betont. Das Kernteam des Krisenstabes wird -
falls notwendig - auch die Auslieferung gebunkerter Tamiflu-Vorräte in die
Wege leiten. Engpässe soll es aber nicht geben. "Es ist genügend Tamiflu
vorhanden", versicherte die Sprecherin. Die Auslieferung an die Bevölkerung
würde in erster Linie über die Apotheken erfolgen.
Pandemie-Warnstufe 4
Nachdem die Weltgesundheitsorganisation
(WHO) die Warnstufe wegen der Schweinegrippe (H1N1-Virus) in der Nacht auf
Dienstag von Warnstufe 3 auf 4 erhöht hat, ist auch vom heimischen
Gesundheitsministerium die Alarmschwelle angehoben worden. Es gelte nun
ebenfalls Phase 4, die von einer streng lokal begrenzten Übertragung von
Mensch zu Mensch ausgehe.
"Kein Grund zur Beunruhigung"
Der Ausbruch der
Schweinegrippe ist laut Bundeskanzler Werner Faymann (S) in Österreich
derzeit "kein Grund zur Beunruhigung". Das sagte er am Dienstag nach dem
Ministerrat.
Stöger: "Weit weg von Pandemie"
Gesundheitsminister
Alois Stöger (S) hat am Dienstag hinsichtlich der Schweinegrippe beruhigt. "Wir
sind sehr weit weg von einer Pandemie." Für die Bevölkerung bestehe
kein Grund zur Sorge. Nachdem die Warnstufe von drei auf vier erhöht wurde,
seien entsprechende Schritte gesetzt worden, so Stöger.
Spezifische Tests möglich
Entscheidend für die Einschätzung
der Situation bei einer Influenza-Welle ist die Fähigkeit des
Gesundheitssystems, die Erreger nachzuweisen. "Wir bekommen am Dienstag
die spezifischen Reagenzien für den direkten Nachweis des
Schweinegrippe-Virus und auch jene für die Verwendung mit der sogenannten
PCR-Methode. Morgen, aber eigentlich auch schon heute, könnten wir Proben
darauf spezifisch untersuchen", erklärte der Chef des Instituts für
Virologie in Wien.