Schlepper-Prozess

Syrer (25) aus Wien wegen 7fachen Mordes vor Gericht

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Samer A.O. baute bei einer Verfolgungsjagd mit der Polizei einen fatalen Unfall. 

Vor dem Landesgericht Traunstein (D) in Bayern muss sich heute, Dienstag, ein Schlepper, der in Wien wohnt, wegen siebenfachen Mordes verantworten. Der Syrer Samer A. O. hatte am 13. Oktober 2023 auf der Ladefläche eines Mercedes Vito 22 Flüchtlinge aus Syrien und der Türkei von Österreich aus nach Deutschland gebracht. Auf der Überfahrt wurde der 25-Jährige zur Sicherheit von einem BMW begleitet. 

Syrer vor Gericht 7 Tote bei Unfall
© zVg
× Syrer vor Gericht 7 Tote bei Unfall

Unfall Bilder Schlepper 7 Tote
© APA/dpa/Sven Hoppe
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Syrer vor Gericht 7 Tote bei Unfall
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Als der Lieferwagen mit Wiener Kennzeichen auf der A94 von einer deutschen Polizeistreife mitten in der Nacht kontrolliert wurde, eskalierte die Situation. Samer A. O. raste davon, zum Teil mit bis zu 180 km/h, obwohl seine illegalen Passagiere ungesichert mitfuhren.

Bis zur Ausfahrt Ampfing dauerte die Verfolgungsjagd, bei der die Polizei mit Blaulicht und Martinshorn unterwegs war. Dort überschlug sich der Wagen, sieben Menschen, darunter ein 6-jähriges Kind wurden herausgeschleudert und starben. Die 15 weiteren Insassen wurden allesamt zum Teil auch schwer verletzt. Ein sehr junges Opfer des Unfalls, ein 11-jähriger Syrer, soll seither stumm und gelähmt auf der Intensivstation liegen. 

Schon etliche Flüchtlinge transportiert

Der Todes-Schlepper überlebte damals. Der erst 25-Jährige soll nicht zum ersten Mal Menschen über die Grenze gebracht haben. Schon drei Mal soll er Flüchtlinge von Traiskirchen in den Raum München gefahren haben. 12 200 Euro soll er für seine Schleuseraktivitäten kassiert haben. 

Vorgeworfen wird ihm nun siebenfacher Mord. Die Anklage wirft dem Beschuldigten vor, geflohen zu sein, um sich selbst zu schützen. Dabei hätte er allerdings die Lebensgefahr der ungesicherten Mitfahrer in Kauf genommen.

"Er wollte nicht,  dass jemand getötet wird", so sein Anwalt Hans-Jörg Schwarzer vor Gericht. Doch das Video der Verfolgung und etliche Polizei-Protokolle zeigen vor Gericht ein anderes Bild. Das Urteil soll am 5. November fallen. Dem Wiener Schlepper droht eine lebenslange Haft.

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