Urteil

Wiener Taxler überfiel fünf Banken

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Der 40-Jährige wurde jetzt zu fünf Jahren Haft verurteilt.

Ein Wiener Taxifahrer ist am Freitag im Straflandesgericht wegen fünffachen Bankraubes rechtskräftig zu einer fünfjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Der 40-Jährige hatte bei seinen Coups insgesamt 136.500 Euro erbeutet, ehe er im vergangenen September nach Hinweisen aus der Bevölkerung festgenommen wurde: Mehrere Zeitungen hatten gestochen scharfe Bilder aus den Überwachungskameras der beraubten Filialen veröffentlicht.

Wollte Ehe retten
In seinem Prozess erzählte der Angeklagte, den ersten Überfall im Februar 2002 habe er "als letzten Ausweg" verübt: "Ich habe von meinen Eltern erfahren, dass mich meine Frau betrügt. Ich wollte nach Serbien zurück, um meine Ehe zu retten."

Davor allerdings hatte er in Wien seine Schulden zu begleichen. Folglich bastelte er aus einem Koffer, Milchpackerln, einem alten Mobiltelefon und aus einem Videorekorder gerissenen Drähten eine Bombenattrappe, marschierte damit in eine Bankfiliale neben seiner in Wien-Simmering gelegenen Wohnung und erklärte einem Angestellten, er wolle "Geld abheben". Danach stellte er den Koffer aufs Pult und legte einen Zettel hin, in dem er "große Scheine" verlangte und auf die vorgeblich mitgebrachte Bombe verwies.

Neue Liebe
Mit den erbeuteten 33.000 Euro beglich er seine Verbindlichkeiten und machte sich auf den Weg nach Serbien. Als sich seine Frau zwei Jahre später neuerlich einen Seitensprung erlaubte, kehrte der Mann verbittert nach Wien zurück und raubte im April 2004 in Wien-Meidling neuerlich mit einer Bombenattrappe eine Bank aus, um sich - wie er dem Schöffensenat (Vorsitz: Claudia Zöllner) erklärte - die finanzielle Grundlage für eine neue Existenz schaffen zu können.

Mit den 30.000 Euro leaste sich der Mann einen Mercedes, machte die Taxiprüfung und war fortan als Taxifahrer tätig: "Ich habe gut verdient. Dann habe ich eine neue Frau kennengelernt und mich verliebt." Da er dieser etwas bieten wollte, waren drei weitere Banküberfälle die Folge: Am 30. Dezember 2010 in Wien-Favoriten, am 4. März 2011 wiederum in Favoriten und am 1. April in Simmering.

Schulden
Dies war nach Darstellung des Angeklagten deshalb notwendig, da er sich der Frau zuliebe erheblich verschuldet und den Bauernhof und das Ackerland seiner serbischen Eltern verpfändet hatte. Die Zinsen von zehn Prozent im Monat konnte er irgendwann nicht mehr bedienen, "da musste ich es machen. Sonst wären meine Eltern auf die Straße rausgeworfen worden".

Beim letzten Überfall erntete der Räuber 50.000 Euro: "Das war mehr, als ich eigentlich erwartet habe. Da wollte ich aufhören. Ich hab' es ja nur als Notlösung gemacht. Ich hab ein schlechtes Gewissen gehabt und davon Depressionen und Schlafstörungen bekommen."

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