Gemeinden und Straßendienste stöhnen unter der Schneelast. Der Streusalz-Verbrauch wird auf eine halbe Million Tonnen ansteigen.
„Dieser Winter wird besonders arg. Vor allem im Osten und Süden gibt es viel mehr Schnee“, sagt Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer. „Die Gemeinden werden für den Winterdienst wahrscheinlich 100 Mio. Euro ausgeben müssen, doppelt so viel wie sonst.“ Für viele Gemeinden ist diese Zusatzbelastung eine finanzielle Katastrophe – sie kämpfen jetzt schon mit stark sinkenden Steuereinnahmen.
Auf eine Milliarde Euro schätzt Stefan Maix, Vorstand der Salinen Austria, die Gesamtkosten des Winters. „Davon macht Streusalz knapp 5 Prozent aus, rund 45 Millionen Euro.“ Der Löwenanteil entfällt auf öffentliche Mitarbeiter und Fuhrparks und die Autobahnen und Bundesstraßen. Das sind rund 400 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.
Allein in Wien bedeuten die Schneefälle Volleinsatz für die 1.400 Mann und 250 Fahrzeuge starken Räumkommandos der Müllabfuhr (MA48). Darüber hinaus werden für private Schneepflüge und -dienste weitere 4 bis 10 Millionen ausgegeben werden. Und in Salzburg wird erwartet, dass die hohen Kosten des letzten Winters (7 Mio. Euro) erneut anfallen.
Salinen profitieren
Ein Knackpunkt ist die Versorgung mit
Streusalz. Die Salinen Austria, die mehrheitlich Hannes Androsch und der RLB
OÖ gehört, deckt 80 % des Verbrauchs. Vorstand Maix: „Aus heutiger Sicht
wird es ein 500.000-t-Winter.“ Das heißt: In Österreich wird eine halbe
Million Tonnen Salz ausgestreut, Preis: 90 bis 100 Euro pro Tonne. Etwa 40
Prozent des Salinen-Jahresumsatzes macht das aus. Der Winter 2008
09 war dagegen ein Winter mit 450.000 t Verbrauch. Den Rekord hält aber der Winter 2005/06 mit 750.000 Tonnen. Damals wurde in Österreich Salz knapp.
„Darum haben wir seither unsere Lagerkapazität auf 1,1 Millionen Tonnen fast verdoppelt. Es wird keine Engpässe geben“, so Maix.