Während Kärnten und weite Teile Europas im Schnee versinken, ist die Lage in den übrigen österreichischen Bundesländern relativ ruhig.
In Salzburg hat sich in der Nacht auf Mittwoch der Winter zurückgemeldet, wenn auch nur sehr bescheiden. Der Norden des Landes wurde gerade einmal angezuckert, im Lungau gab es aber knapp 30 Zentimeter Neuschnee, auf den Bergen bis zu einem halben Meter. Dennoch kam es auf vielen Straßen zu Verkehrsbehinderungen. Im Gebirge stieg die Lawinengefahr auf Stufe 3.
28 Zentimeter Neuschnee wurden in St. Michael im Lungau gemessen, insgesamt ist die Schneedecke dort jetzt 41 Zentimeter dick. Auf der Schmittenhöhe bei Zell am See ist die Schneeschicht nun 47 Zentimeter hoch, vier Zentimeter davon sind neu, und auf dem Sonnblick kamen seit gestern 50 Zentimeter Schnee dazu, dort liegen nun 1,80 Meter Schnee.
Verkehrsprobleme
Der neuerliche Wintereinbruch führte in weiten
Teilen des Landes zu Problemen im Straßenverkehr, vor allem durch
Straßenglätte. Auf etlichen höher gelegenen Straßen herrschte Kettenpflicht
zumindest für Schwerfahrzeuge.
Die Lawinengefahr stieg im Lungau und in den Tauern auf Stufe 3 (erheblich) der fünfteiligen Skala. Schneebretter können bereits bei geringer Zusatzbelastung, etwa durch das Gewicht eines einzelnen Sportlers, ausgelöst werden. Die gefährlichen Bereiche liegen zunächst im nordseitigen Gelände, mit dem aufkommenden Nordwestwinden sind aber zunehmend auch ost- und südseitige Lagen betroffen.
Kaum weiterer Neuschnee
In den nächsten Tagen wird es kaum mehr
Neuschnee geben, am Samstag seien aber nochmals rund 15 Zentimeter möglich,
sagte Haselhofer. Zu Beginn der kommenden Woche dürfte es etwas wärmer
werden, so dass in den Niederungen der Schnee wieder in Regen übergehen
könnte, auf den Bergen sei aber mit weiteren Schneezuwächsen zu rechnen.
Glatteis-Unfälle in Vorarlberg
Der Wintereinbruch hat
Mittwoch früh in Vorarlberg vielerorts für Unfälle gesorgt. Es handelt sich
laut Angaben der Verkehrsabteilung der Sicherheitsdirektion hauptsächlich um
Glatteis-Unfälle mit Sachschaden. Bei der Autobahnpolizei Dornbirn wurden
bis 9.00 Uhr noch keine Unfälle auf der A14 Rheintalautobahn gemeldet. Auf
vielen Straßen kam es wegen der Unfälle zu Verkehrsbehinderungen im
Frühverkehr.
Deutscher starb nach Unfall
An den Verletzungen, die er sich
Dienstagnachmittag bei einem Verkehrsunfall in Bad Hofgastein (Pongau)
zugezogen hatte, ist in der Nacht auf Mittwoch ein 35-jähriger Mann aus dem
deutschen Einhausen verstorben. Der Deutsche war aufgrund des Glatteises mit
seinem Auto gegen einen Reisebus aus Holland geprallt.
Lawinengefahr gering
Die Lawinengefahr blieb bis etwa 2.200
Meter Seehöhe gering (Stufe 1). Lediglich in höheren Lagen bestand am
Mittwoch noch mäßige Lawinengefahr der Stufe 2. Der Neuschnee ist in
Kammlagen nach Angaben der Meteorologen leicht auslösbar. Solche Bereiche
erforderten eine etwas kritischere Beurteilung an Ort und Stelle, so Andreas
Pecl in der Aussendung der Vorarlberger Landeswarnzentrale. Vielerorts weise
der Neuschnee nur eine schwache Bindung zur glatten und harten
Altschneedecke auf. In 2.000 Metern Höhe sank die Temperatur auf minus zwölf
bis minus 15 Grad.
Zwei Tote auf Oberösterreichs Straßen
Zwei tödliche
Verkehrsunfälle haben sich am Mittwoch in Oberösterreich ereignet. In Linz
wurde ein 86-Jähriger Pensionist von einem Bus in Linz gerammt. Im Bezirk
Perg wurde eine 78-jährige Frau auf der schneeglatten Fahrbahn aus einem
Auto geschleudert.
Der Pensionist wollte um 6.30 Uhr kurz nach einem Schutzweg die Straße überqueren. Er wurde vom Linienbus erfasst und auf die Fahrbahn geschleudert wurde. Der 86-Jährige wurde bei dem Zusammenstoß sofort getötet.
In Grein ereignete sich am Vormittag ebenfalls ein tödlicher Verkehrsunfall: Ein Lenker geriet auf der Schneefahrbahn mit seinem Auto ins Schleudern und krachte in einen anderen Pkw. Dabei wurde seine im Fonds mitfahrende 78-jährige Mutter aus dem Wagen geschleudert. Sie starb bei dem Unfall.
Neun Verletzte bei weiteren Unfällen
Zwei Pkw-Lenker, die
offenbar zu schnell unterwegs waren, gerieten ins Schleudern und in den
Gegenverkehr. Insgesamt neun Personen wurden dadurch verletzt. Die Unfälle
seien weniger die Folge von Glatteis, sondern eher von nicht angepasster
Geschwindigkeit, die bei winterlichen Verhältnissen erforderlich sei, so die
Polizei.
Ein 55-Jähriger, der bereits Dienstagnachmittag mit seinem Auto in Weng (Bezirk Braunau) auf der Schneefahrbahn ebenfalls zu schnell unterwegs gewesen war, überschlug sich mit seinem Fahrzeug mehrmals, bis es auf einer angrenzenden Wiese auf dem Dach zu liegen kam. Der Lenker erlitt schwere Verletzungen und musste ins Krankenhaus gebracht werden.