Silvester Feuerwerke

Wir verpulvern 10 Millionen Euro

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Noch zwei Tage bis Silvester: Jetzt rüstet Österreich für große Feuerwerks-Show auf.

Bombenstimmung zu Silvester: Österreich ist süchtig nach Feuerwerken, Böllern und Co. Der Ansturm auf die Raketen hat seit Weihnachten voll eingesetzt. Die Wirtschaftskammer schätzt, dass es rund 10.000 Verkaufsstellen im ganzen Land gibt!

Feuerwerke werden an 10.000 Ständen verkauft
Es ist ein Mega-Business, die Zahlen sind mehr als imposant:

  • Der Umsatz der Pyrotechnik-Verkäufer beträgt in diesen Tagen 10 Millionen Euro. Die Oberösterreicher sind wohl die heimischen Meister im Böllern: Im Durchschnitt gibt jeder Landes-Bewohner 60 Euro aus.
  • Die Verkaufsstände und Shops machen in der Woche zwischen 24.12. und 31.12. 80% ihres Jahresumsatzes.
  • Jeder vierte Österreicher beteiligt sich an einem pyrotechnischen Spektakel – so die Wirtschaftskammer. Das sind 2,1 Millionen Österreicher, die zu Mitternacht in den Himmel schauen!

2011 starb ein Jugendlicher bei einem Böller-Unfall
Es ist kaum zu überhören: Schon seit Tagen wird in den Straßen wild geballert. Aber Achtung: Im besiedelten Gebiet ist das Abfeuern von Böllern und Raketen nicht erlaubt. Ein Verbot, dass leider meist ignoriert wird. Im Vorjahr gab es etwa in Wien insgesamt nur 116 Anzeigen wegen dem Pyrotechnik-Gesetz. Aber: Immer mehr Menschen verletzen sich durch Böller. Im Vorjahr starb sogar ein Teenager.

Reaktion der Behörde: Heuer begann bereits vor Weihnachten eine Aktion Scharf. Vor allem im Grenzgebiet kontrolliert die Polizei auf die Einfuhr von verbotenen Krachern. Beliebte Einkaufsgegend: Die Grenze nach Kleinhaugsdorf. ÖSTERREICH besuchte die Verkaufsstände (siehe unten).

Im kommenden Jahr wird das Pyrotechnik-Gesetz in Österreich noch weiter verschärft. Ab 4. Juli ist der Verkauf der beliebten „Piraten“ verboten. Ab 2017 ist auch deren Besitz illegal.
 

ÖSTERREICH-Reporter von Böller-Mafia krankenhausreif geprügelt

Kein Geschäftszweig, an dem mafiöse Banden nicht auch verdienen. Derzeit sind es Silvester-Kracher. Für einen Lokalaugenschein fuhren zwei ÖSTERREICH-Reporter über die Grenze in Kleinhaugsdorf (NÖ).

ÖSTERREICH-Reporter Alex F.
© TZ ÖSTERREICH

ÖSTERREICH-Reporter von Mafiosi
geschlagen, © TZ ÖSTERREICH

Ein Kilometer außerhalb von Österreich stehen 20 Stände auf zwei Marktplätze aufgeteilt. Hier türmen sich Hunderttausende Feuerwerkskörper. Alle sehen sie größer aus, als die bei uns erlaubten. Wir fragten bei der Polizei nach: Ja, das meiste ist in Österreich illegal.

Die Reporter ließen sich die Sprengkraft der Böller beschreiben, machten versteckt Fotos. Doch dann flog die Tarnung auf. Ein Verkäufer entdeckte die Kamera.

Sofort kreisten die asiatischen Händler die beiden Redakteure ein: „Sie haben mich gestoßen und geschlagen. Mein Kollege wurde am Boden liegend getreten“, erzählt der Fotograf. Minutenlang wurden sie malträtiert.

Endlich konnten sie flüchten, fuhren ins Krankenhaus in Meidling. Beide sind schwer verletzt: Prellungen am Schädel und eine lädierte Halswirbelsäule.

 

Übrigens: Heuer wurden bereits sechs Tonnen illegale Böller beschlagnahmt.

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