600 Kilo schwerer Sondermüll, den keiner haben will: Wer die Lithium-Batterie eines 100.000 € teuren Teslas entsorgt, erfuhr oe24 nach einem Telefonmarathon. Zu 100 % sicher ist das Ergebnis nicht.
Der Fall des Tiroler Tesla-Lenkers Dominik Freymuth machte Schlagzeilen: Er und der Werkstättenbesitzer Georg Greiderer behaupteten, dass in Österreich niemand die 600 Kilo schwere Lithium-Batterie des 482 PS starken E-Sportwagens entsorgen will. Das Modell S85 D ist an einen Baum geprallt, der Tesla ein Totalschaden.
Die Redaktion von oe24 recherchierte nun nach, ob sämtliche Tesla-Kunden aktuell ihre Schrott-Batterien in Österreich tatsächlich nicht korrekt entsorgen können. Die Antwort nach zahlreichen Telefonaten mit dem Umweltbundesamt und der Elektroaltwarenkoordinierungsstelle in Wien: Ja, sie haben ein Problem.
Eigentlich müsste nämlich der Hersteller des Fahrzeugs (Tesla) den Lithium-Akku zurücknehmen, sagte eine Sprecherin des Umweltbundesamtes: "Er hat diese Verpflichtung nach der Batterien-Verordnung, da gilt die Hersteller-Verantwortung." Allerdings: Tesla Österreich hat dafür eine Partnerfirma engagiert - dieser wiederum fehlt die nötige Zertifizierung . . .
Somit sollte für alle Tesla-Lenker momentan gelten: Noch vorsichtiger fahren, keinen Crash verursachen. Überlegungen, den Riesen-Akku im Garten zu vergraben, sollten auch nicht in die Tat umgesetzt werden: Nach § 181b des Strafgesetzbuchs drohen bei "vorsätzlichem umweltgefährdenden Behandeln und Verbringen von Abfällen" bis zu zwei Jahre Haft und sehr hohe Geldstrafen.