Dank einer experimentellen Therapie am LKH Graz macht der Kärntner große Fortschritte.
Kurz nach 10.30 Uhr rollt Lukas Müller gestern im LKH Graz im Rolli zur Pressekonferenz – ohne fremde Hilfe. „Als Patient ist er ein toller Partner“, lobt ihn das Ärzteteam rund um Unfallchirurg Franz-Josef Seibert. Der Grund zur Freude: Dank einer optimalen Erstversorgung und der Überdrucktherapie mit reinem Sauerstoff macht der Kärntner unerwartet große Fortschritte.
„Die Druckkammer ist besser als jedes Doping“, schmunzelt Müller, der bei seinem Horrorsturz beim Skifliegen am Kulm eine inkomplette Querschnittslähmung erlitten hat. Mittlerweile kann er („an guten Tagen“, Müller) seine Zehen wieder bewegen, sich selbst aus dem Bett in den Rollstuhl setzen. Müller: „Ich bin zuversichtlich, was meine Beinfunktion angeht.“ Heute verlässt er das Spital Richtung Reha, in einem Jahr ist ein Besuch im LKH vereinbart. Vielleicht ohne Rolli …
Der Skispringer erlitt am 13. Jänner eine inkomplette Querschnittslähmung.
ÖSTERREICH: Sie verlassen heute das LKH Graz zur Reha. Wie geht es Ihnen?
Lukas Müller: Ich muss mich bei allen Ärzten, Schwestern, Therapeuten sehr bedanken. Ich gehe mit einem weinenden Auge. Ich habe mich sehr wohl gefühlt. Dank der Therapie, auch in der Druckkammer, läuft es positiv: Ich kann meine Zehen bewegen, mich selbst auf- und in den Rollstuhl setzen.
ÖSTERREICH: Wie geht es therapeutisch weiter?
Müller: Ich weiß, es war bisher schon hart, jetzt in der Reha wird es noch härter. Aber ich gebe alles. Ich weiß, dass es utopisch klingt, aber falls ich wieder kann, werde ich wieder Ski springen.
ÖSTERREICH: Haben Sie eigentlich eine Erinnerung an den Unfall am Kulm?
Müller: Ich weiß alles, ich bin aufgeschlagen, ich wusste sofort, die Füße sind weg. Mein Schuh war zu locker geschnürt, ich bin in der Luft herausgerutscht. Ich habe versucht, Gesicht und Rumpf zu schützen – wie man sieht, mit mäßigem Erfolg.