Weil die Kellnerin ihres Stammlokals mit ihrem zeitweiligen Freund ungefragt Darts spielte, donnerte eine Wienerin der Mongolin ein Bierglas ins Gesicht, dass sie für immer eine Riesen-Narbe hat. Reuig und geständig kam die 63-Jährige mit einer bedingten Strafe davon.
Wien. Passiert ist das blutige Malheur in einem Lokal in der Brigittenau, das als "das beste Wohnzimmer im Bezirk" angepriesen wird. An einem lauen Abend im vergangenen Mai kam ebendort zu unschönen Szenen, als nämlich die deutlich jüngere Kellnerin den On-Off-Freund der Angeklagten zum Darts-Automaten bat.
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Offenbar war die Stimmung (zwischen den beiden) so gut, dass die allein am Tisch zurückgelassene Wienerin zunächst aus Eifersucht zu zetern anfing. Schließlich schleuderte sie der Kontrahentin "ein Bierglas mit einem Fassungsvermögen von 0,3 Litern" (also ein Seidl) "gegen die linke Gesichtshälfte, wodurch diese eine stark blutende, klaffende Schnittwunde in einer Länge von etwa 4 Zentimetern sowie weitere Schnittverletzungen über dem linken Auge sowie ober- und unterhalb der Lippen erlitt." Die daraus resultierende Narbe wird laut Sachverständigengutachten für immer erkennbar sein.
Gab die Wut-Pensionistin bei den Polizei-Einvernahmen noch an, das Glas sei ihr aus der Hand gerutscht - sie hatte 1,38 Promille -, zeigte sie sich am Prozesstag voll geständig und betonte, dass ihr alles sehr leid täte. Zudem überreichte Verteidiger Roland Friis dem Opfer noch im Gerichtssaal eine Schadenswiedergutmachung von 300 Euro. Das Urteil: 18 Monate bedingte Haft und 8.000 Euro Schmerzensgeld. Die Bewährungsstrafe ist bereits rechtskräftig.