Sonst droht der Tod

WWF will 10 Bären in Österreich ansiedeln

20.03.2010

Um sie vor dem Abschuss zu retten, appelliert der WWF an Politiker, slowenische Bären anzusiedeln. Und so den heimischen Bestand zu retten.

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© Reuters
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Der Vorschlag klingt logisch: Der World Wide Fund for Nature (WWF) fordert, zehn slowenischen Bären das Leben zu retten und sie in Österreich anzusiedeln, wo Meister Petz vom Aussterben bedroht ist. „Nachdem die slowenische Regierung den Abschuss von 75 Bären freigegeben hat, machte sie das Angebot, zehn Tieren das Leben zu schenken und nach Österreich zu bringen“, heißt es in einer WWF-Aussendung. In Slowenien leben rund 500 Braunbären, die Population wird durch jährliche Abschüsse reguliert.

Zwei Männchen. Sieben Weibchen und drei Männchen könnten nun in Niederösterreich und in der Steiermark angesiedelt werden, und so den heimischen Bestand retten. Denn abgesehen von Wanderbären in Grenzregionen, leben nur zwei Tiere fix im Land: Djuro und der lange tot geglaubte Moritz. Da es sich um Männchen handelt, dürfte die Population mit ihnen verschwinden.

Appell. „Das Angebot kommt gerade rechtzeitig, um Moritz und Djuro Artgenossen zu geben, um in Österreich nicht auszusterben“, sagt WWF-Bärenexperte Christoph Walder. Und appelliert an die Landeshauptmänner Franz Voves und Erwin Pröll, die Ansiedelung zu ermöglichen.

Reaktionen. Das Problem: Beide Länder sind skeptisch. „Aus Naturschutzgründen würden wir die Ansiedelung begrüßen, doch nur, wenn es einen gesellschaftlichen Konsens gibt“, sagt Jörg Schwaiger, Sprecher des steirischen Umweltlandesrats Manfred Wegscheider. „Und den gibt es derzeit nicht.“ Denn beim Bärengipfel 2009 lehnten Jäger und Landwirte ähnliche Projekte ab.

In NÖ will Tierschutzlandesrätin Barbara Rosenkranz das Angebot von Experten prüfen lassen. „Die Frage ist jedoch, ob Österreich als Lebensraum geeignet ist“, so ihr Sprecher. Frühere Ansiedelungen hätten mit der Abwanderung der Tiere geendet.

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