Weitere, aber längst nicht alle Details zum Mord am Iraner Peyman N. gaben jetzt die Ermittler bekannt. Demnach erschlug der Angreifer, ein Landsmann und wie das Opfer anerkannter Asylwerber, seinen Freund in dessen Wohnung in Hietzing - mit einem Hammer. Zuletzt wollte er aus Österreich flüchten.
Wien. Als er merkte, dass Polizei und Staatsanwaltschaft ihm immer dichter auf den Fersen waren und Freunde von Peyman N. in Gesprächen mit den Medien ihren Verdacht gegen den 38-Jährigen äußerten, setzte sich der Verdächtige am Wochenende ins Auto und wollte über die B6 wohl nach Tschechien abdampfen. In Mistelbach wurde der mutmaßliche Stückel-Killer dann gestoppt und aus dem Verkehr gezogen.
Die Mordwaffe - ein sogenannter Latthammer.
Wie die Behörden am Freitag bei einer Pressekonferenz bekanntgaben, war man auf die Fährte des Mannes, der den Essenslieferanten auf so brutale Weise getötet und dann (an einem noch unbekannten Ort) zerstückelt und die Leichenteile im Marchfeldkanal versenkt hat, gekommen, weil sich der sehr gute Freund und Geschäftspartner von Peyman N. nach dessen Verschwinden merkwürdig verhielt: So hatte er immer wieder die fadenscheinigsten Begründungen gegenüber der Familie des vermissten Iraners zur Hand, warum sein Kumpel verschwunden und nicht zu sprechen war.
Nachrichten vom Handy des Abgängigen erkannten die Angehörigen aufgrund der Formulierungen allerdings schnell als Fake bzw., dass jemand anderer damit hantierte und Erklärungen verschickte, warum er nicht erreichbar sei. Der letzte Kontakt von Peyman war am 15. November, als der Perser nach einem Videotelefonat mit seiner Mutter im Iran sprichwörtlich von der Bildfläche verschwand. Die Ex-Frau und Mutter einer gemeinsamen 14-jährigen Tochter sowie der Bruder von N. erstatteten schließlich bei der Polizei eine Abgängigkeitsanzeige.
Als Mitte Jänner im Marchfeldkanal ein Fischer in der Schwarzlackenau einen abgetrennten Fuß an der Angel hatte und dann nach und nach eine ganz zerstückelte Leiche auftauchte, hatte man über die DNA des Toten (die wegen seines Asylverfahrens des Iraners auch in den Datenbanken gespeichert war) umgehend die Identität heraus - und auch gleich einen Verdächtigen auf dem Schirm:
Den Freund und Geschäftspartner, mit dem das erschlagene und zersägte Opfer eine Umzugsfirma gründen wollte, und der sich plötzlich so seltsam verhielt. Und dann wurde auch noch bekannt, dass es Geldprobleme zwischen den beiden gegeben hatte. Im Umfeld des Duos wurde zunächst von 50.000 Euro gemunkelt, die sich zum Mordmotiv auswuchsen - die Ermittler sprechen von 9.000 Euro, die der 38-Jährige von Peyman N. zurückhaben wollte. Bei einem Treffen in der Wohnung des älteren in der Hietzinger St.-Veit-Gasse kam es dann zu einer Rauferei, bei der der Besucher hinterrücks einen Latthammer zückte.
In diesem Haus wurde der Iraner brutal getötet.
Eiskalt geplanter Mord - Tatwaffe am Tattag gekauft!
Das auffällige Werkzeug mit einer spitzen Hebelhacke am anderen Ende des Hammerkopfes hatte der Verdächtige, wie die Kripo verrät, am selben Tag in einem Baumarkt gekauft war damit zur Aussprache gefahren - allein schon dieser Umstand spricht für eine eiskalt geplantes Verbrechen; auch wenn der Anwalt des Mann wohl in Richtung Totschlag in Folge eines heftigen gelenkten "zwischenmenschlichen Streit" argumentieren könnte bzw. wird.
Vertreter der Ermittlungsbehörden bei der Pressekonferenz.
Gefunden wurde die Tatwaffe nach dem Geständnis des in Mistelbach auf der B 6 verhafteten Iraners: Er hatte den Hammer im 18. Bezirk in der Ferrogasse entsorgt, indem er ihn einfach auf die Ladefläche eines dort geparktes Baufahrzeuges warf. Als die Polizei zur angegebenen Adresse fuhr, stand der Pickup-Transporter zufällig noch immer dort, und der Hammer war auch noch da.
Laut Staatsanwaltschaft befindet sich der 38-jährige Iraner wegen Mordverdachts in der Justizanstalt Josefstadt - die U-Haft wurde beantragt. Die Ermittlungen laufen weiter. So gilt es etwa zu klären, ob der Killer bei der Tat, Zerstückelung und Transport möglicherweise Komplizen hatte. Es gilt die Unschuldsvermutung.