Schock-Mord

Zerstückelter Iraner - wer tötete Essenslieferanten?

22.01.2024

Auch wenn immer mehr schockierende Details nach dem Mord am Exil-Iraner Peyman N. bekannt werden, stehen die Ermittler noch vor vielen Rätseln. Wo, wann, warum und von wem wurde der 45-Jährige Essenslieferant auf so brutale Weise getötet?

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© Das Mordopfer Peyman N.
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Wien. Hier zunächst die Fakten, die bekannt sind: Der 45-jährige Exil-Iraner mit einer Ex-Adresse im 15. Bezirk und einer neuen Bleibe in der St.-Veit-Gasse in Hietzing galt seit 15. November 2023 als offiziell vermisst - da hatte ihn seine (Ex-)Frau und Mutter einer gemeinsamen Tochter als abgängig gemeldet. Verschwunden dürfte er allerdings schon länger sein - Insider-Infos zufolge dürften die Leichenteile, von denen mittlerweile alle geborgen wurden, bereits seit mindestens einem halben Jahr im Wasser des Marchfeldkanals gelegen haben, ehe ein Fischer einen Fuß in der Schwarzlackenau an der Angel hatte.

© DOKU-NÖ

Ein Ausweis war, wie berichtet, definitiv keiner dabei und wäre nach der langen Zeit im Wasser auch nicht mehr brauch-, geschweige denn lesbar gewesen. Identifiziert wurde Peyman N. anhand seiner DNA - die also bereits in den heimischen Datenbanken gewesen sein muss: entweder aufgrund eines laufenden Asylverfahrens oder weil der Mann bereits wegen bisher nicht kommunizierter Delikte im System, sprich: amtsbekannt war.

Opfer in dubiose Geschäfte verstrickt?

Wie oe24 erfuhr, war der Mann allerdings nie im Visier der Verfassungsschützer gewesen - ein politischer oder geheimdienstlicher Hintergrund werde daher immer unwahrscheinlicher. Bleiben nur ein bizarrer Rachemord aus Eifersucht unter Liebesrivalen oder dass der Iraner in dubiose Geschäfte rund um Hawala-Überweisungen in die Heimat, Schlepperei oder sonstige kriminelle Machenschaften verstrickt war. 

Noch völlig im Dunklen liegt der Tatort und wo in Wien oder Niederösterreich Peyman erschlagen und zerstückelt wurde. Durchgesickert ist nur, dass der 45-Jährige, der ein Kleintransportunternehmen angemeldet hatte, damit als Essenslieferant unterwegs war. Rätselhaft ist, warum er im Internet als Student der orientalischen Gesellschaft in Wien erwähnt wird. Der Iraner stammt aus Babol nördlich von Teheran in der Region am Kaspischen Meer und zog nach eigenen Angaben auf mehreren Facebook-Profilen erst am 9. September 2021 nach Wien. Möglicherweise war er davor aber schon einige Zeit anderenorts in Österreich.

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