Pfleger hörten am Sonntag ein Quietschen aus der Wurfbox.
Der Tiergarten Schönbrunn kann sich schon wieder über Panda-Nachwuchs freuen: Nach der Paarung von Yang Yang und Long Hui am 23. März hörten die Pfleger am gestrigen Sonntag ein Quietschen aus der Wurfbox. "Auf den Aufnahmen der Wurfbox-Kamera konnten wir dann erkennen, dass das Jungtier um 5.05 Uhr zur Welt gekommen ist", so Direktorin Dagmar Schratter am Montag.
Während es noch keinem europäischen Zoo bisher gelungen ist, auf natürlichem Weg zu züchten, ist dies schon die vierte Panda-Geburt in Wien. "Yang Yang ist eine erfahrene Mutter und kümmert sich fürsorglich um den Nachwuchs. Dennoch muss man bedenken, dass die Sterblichkeit bei Großen Pandas innerhalb des ersten Jahres bei rund 40 Prozent liegt", blieb Schratter aber zunächst vorsichtig.
Pandas: Bei Geburt Winzlinge
Pandas sind bei der Geburt regelrechte Winzlinge: Das Jungtier ist etwa zehn Zentimeter groß und rund 100 Gramm schwer. Vom pandatypischen schwarz-weißen Fell ist auch noch nichts zu sehen. Es ist rosafarben und mit einem weißen Flaum bedeckt. Vorerst müssen sich die Besucher mit Fotos und Videos begnügen, live zu sehen wird das Kleine auch die nächsten Monate nicht sein. "Die Wurfbox ist die Kinderstube für die nächste Zeit. Wir setzen auf natürliche Aufzucht und die Pfleger beobachten alles rund um die Uhr über die Wurfbox-Kamera. Da das Jungtier winzig ist und die Mutter es intensiv wärmt, ist es nur selten über die Kamera zu sehen und wir konnten noch kein Geschlecht erkennen", erklärte die Direktorin. Damit Mutter und Jungtier die nötige Ruhe haben, bleibt das Pandahaus bis auf Weiteres geschlossen.
Während die Pandamutter rund um die Uhr mit Säugen, Putzen und Wärmen ihres Nachwuchses beschäftigt ist, hat sich der Panda-Alltag für Long Hui nicht geändert. Da Männchen auch im Freiland nicht an der Aufzucht ihres Nachwuchses beteiligt sind, ist er von den beiden getrennt.
Der Große Panda zählt zu den bedrohten Tierarten. Nur noch 1.864 Tiere leben im Südwesten Chinas. In den meisten Pandahaltungen setzt man auf künstliche Besamung. Dem Tiergarten Schönbrunn war es mit der Geburt von Fu Long am 23. August 2007, von seinem Bruder Fu Hu am 23. August 2010 und Fu Bao am 14. August 2013 bereits vorher dreimal gelungen, Große Pandas auf natürlichem Wege fortzupflanzen. Alle drei leben mittlerweile in China.