Ausraster
Zwei Buben attackierten Väter mit Messer
02.10.2010
13-Jähriger stach zu. 18-Jähriger schnitt Vater in Oberarm.
Zwei junge Steirer - einer von ihnen ist erst 13 Jahre alt, der andere 18 - sind jeweils mit einem Messer auf ihre Väter losgegangen und haben sie verletzt. Beide Burschen wurden nach den Attacken wegen Suizidgefahr in die Landesnervenklinik Sigmund Freud eingeliefert, so die Sicherheitsdirektion Steiermark am Samstag. Die Angriffe passierten trotz der vielen Parallelen ohne Zusammenhang.
Sohn übergoss sich mit Benzin
Zuerst musste die Polizei am Freitag gegen 18.15 Uhr nach St. Bartholomä (Bezirk Graz-Umgebung) ausrücken. Dort ging ein stark alkoholisierter 18-jähriger Hilfsarbeiter auf seinen Vater los. Er fügte ihm am linken Oberarm eine etwa 15 Zentimeter lange Schnittwunde zu. Als die Polizei eintraf, mussten sie den Verdächtigen Handfessel anlegen, da er sich auch gegenüber den Beamten aggressiv verhielt. Außerdem hatte er seine Kleidung, offenbar mit der Absicht sich anzuzünden, mit Benzin übergossen. Da er selbst mehrere Schnittwunden am Körper hatte, wurde er im UKH Graz versorgt und anschließend in das LSF gebracht. Das Motiv für die Aktion war am Samstag noch unklar.
Stich in den Rücken
Nur wenige Stunden später gegen 23.00 Uhr eskalierte dann ein Streit zwischen dem 13-Jährigen und seinem Vater. Schon länger war das Verhältnis der beiden angespannt gewesen. Als der Bub am Abend gegen den Willen seines Vaters zur Wohnung der Mutter aufbrach - die Eltern sind seit 2003 geschieden - folgte ihm der 48-Jährige. Als er dem Buben in der Wohnung der Mutter das Gemüsemesser, mit dem ihm der 13-Jährige drohte, entreißen wollte, stach der Bub zu und fügte seinem Vater einen etwa eineinhalb Zentimeter tiefen Stich in den Rücken zu.
Nach Auskunft der Ärzte drang das Messer nicht in den Brustraum ein, weshalb zu keinem Zeitpunkt Lebensgefahr bestanden habe. Der junge Steirer dagegen äußerte Selbstmordabsichten und wurde wegen seines psychisch labilen Zustands von der Polizei in das LSF gebracht.