Hoffnung schwindet
Zwei Fischer am Bodensee vermisst
23.01.2012
Die Suche auf dem Wasser wurde bei Einbruch der Dunkelheit abgebrochen.
Einsatzkräfte aus den drei Bodenseeanrainerländern suchen seit Sonntagabend in einer großangelegten Aktion nach zwei vermissten Vorarlberger Sportfischern. Ihr führerloses, Kiel oben treibendes Boot wurde Montag früh vor Fußach (Bezirk Bregenz) entdeckt. Zuvor hatten die Retter ein GPS-Gerät im Wasser gefunden, die Auswertung der Daten habe weitere Hinweise gebracht. Zuletzt erfolgte demnach eine Peilung im Bereich Wetterwinkel bei Gaißau (Bezirk Bregenz), die Suche konzentrierte sich in der Folge auf diesen als Unfallstelle angenommenen Bereich. Die Hoffnung, die beiden lebend zu finden, schwand aber zusehends.
120 Einsatzkräfte aus den drei Bodenseeanrainerländern suchten am Montag in einer großangelegten Aktion zu Lande, zu Wasser und mit einem Hubschrauber nach den zwei Vermissten. Die Einsatzkräfte waren am Sonntag kurz nach 19.00 Uhr von Angehörigen alarmiert worden. In der Dunkelheit hatte die Suche gegen 2.00 Uhr aber ergebnislos aufgegeben werden müssen. Starker Westwind und hoher Wellengang hatten die Aktion erschwert.
GPS-Gerät gefunden
Das Boot der beiden 32 und 35 Jahre alten Männer aus Gaißau und Höchst (beide Bezirk Bregenz) wurde am Montagvormittag mit dem Kiel nach oben treibend vor Fußach (Bezirk Bregenz) entdeckt. Zunächst hatten die Retter ein GPS-Gerät im Wasser gefunden, das den Männern zugeordnet werden konnte. Wenig später wurde im Bereich der Fahrrinne zum Salzmann-Hafen vor Fußach nahe der Rheinmündung die 5,20 Meter lange, gekenterte Gondel aufgefunden.
Ausrüstungsgegenstände trieben auf dem Wasser, darunter auch Schwimmwesten und Paddel. Die Auswertung des Navigationsgeräts ergab den Wetterwinkel bei Gaißau (Bezirk Bregenz) als letzten Aufenthaltsort. Am Nachmittag konzentrierten sich die Einsatzkräfte daher auf dieses Gebiet und den dortigen Uferbereich mit seinem breiten Schilfgürtel.
Hoffnung schwindet
Man könne kaum mehr davon ausgehen, die beiden lebend zu finden, so die Einsatzleitung bei einer Pressekonferenz auf dem Stützpunkt der Wasserrettung in Bregenz. Wie lange ein Mensch in dem rund fünf Grad kalten Wasser überleben könne, hänge von vielen Faktoren ab, etwa Bekleidung, Fitness und Schwimmversuchen. Man müsse aber eher mit unter einer Stunde rechnen, so Wasserrettungs-Einsatzleiter Sebastian Hellbock. "Es ist aber alles möglich. Wir suchen, solange es Sinn hat", sagte Österle. Es habe sehr hoher Seegang geherrscht, bei dem das Boot mit dem Außenbordmotor schwer manövrierbar war, erklärte Seepolizist Andreas Horb.
Die beiden Männer waren Sonntag früh mit der Fischergondel eines Bekannten zu einem Angelausflug aufgebrochen. Die Route sollte vom Hafen Höchst zur Mündung des Alten Rheins führen und möglicherweise weiter in Richtung Langenargen (Baden-Württemberg). Der letzte telefonische Kontakt erfolgte gegen 16.00 Uhr. Weil die Suche auf den ganzen Ostteil des Bodensees ausgedehnt werden musste, wurde internationaler Seenotalarm ausgerufen.
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