Reithalle in Thalgau und stillgelegtes Sägewerk in Hollersbach vollkommen abgebrannt
Zwei Großbrände haben in der Nacht auf Sonntag Hunderte Feuerwehrleute in Salzburg auf Trab gehalten. In Hollersbach (Pinzgau) stand ein stillgelegtes Sägewerk in Vollbrand, und in Thalgau gab es beim Brand eines Reitstalles Großalarm. In beiden Fällen galt es für die Helfer vor allem, ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Gebäude zu verhindern.
Gegen 2.00 Uhr hatte ein Bewohner des Hauses beim Reitstall in Thalgau zufällig ein Krachen gehört. Er sah nach und bemerkte, dass der Stall im Flammen stand. Der Mann, der bei der Feuerwehr tätig ist, löste sofort Alarm aus. Mit einem zweiten Helfer gelang es ihm noch, alle 22 eingestellten Sprung- und Hobby-Pferde in Sicherheit zu bringen. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand der Stall bereits "von vorne bis hinten" in Brand, sagte Ortsfeuerwehrkommandant Robert Greisberger zur APA.
Das danebenstehende Wohngebäude hatte aufgrund der Hitze im Dachbereich bereits zu rauchen begonnen, und auch die gegenüberliegende Reithalle sei stark gefährdet gewesen. Die beiden Gebäude konnten gerettet werden, der etwa 60 mal 20 Meter große Stall selbst brannte aber zur Gänze ab. Schwierig gestaltete sich die Wasserversorgung. Das Wasser musste dem Fischbach entnommen werden, weil ein Hydrant in der Nähe zu wenig Wasser gab. Es wurden zwei jeweils einen Kilometer lange Leitungen gelegt, was einige Zeit in Anspruch nahm. "Wir haben Glück gehabt, denn als das Wasser in unseren Tanklöschwagen ausging, standen die Leitungen."
Insgesamt waren in Thalgau 136 Feuerwehrleute aus der Umgebung im Einsatz. Die Höhe des Schadens war am Sonntag noch nicht bekannt. Auch die Ursache stand noch nicht fest. Laut dem Einsatzleiter ist das Feuer in einem Bereich des Stalles ausgebrochen, wo es keine Stromleitungen gibt. Am Vortag sei frische Streu geliefert worden, vielleicht habe es damit zu tun.
Kein Problem mit der Wasserversorgung hatten hingegen die Helfer beim Brand eines vor sechs Jahren stillgelegten Sägewerkes in Hollersbach: Die Salzach fließt ganz in der Nähe vorbei. Als die Feuerwehr um etwa 1.30 Uhr am Einsatzort eintraf, standen Werkshalle, ein Haus sowie das gelagerte Bauholz schon in Vollbrand, schilderte Einsatzleiter und Ortsfeuerwehrkommandant Josef Wieser der APA. Da sich in nur vier Metern Entfernung ein Hotel mit Hallenbad und Sauna befindet, wurde sofort Großalarm ausgelöst, sodass rund 200 Helfer aus dem Oberpinzgau ausrückten.
"Wir haben sofort begonnen, das Hotel zu kühlen, um ein Übergreifen des Feuers zu verhindern, das hatte absolute Priorität. Mit einer Wasserwand konnten wir die Flammen abschirmen", so Wieser. Das Sägewerk selbst konnte aber nicht mehr gerettet werden, es brannte vollkommen nieder. Erst um etwa 9.00 Uhr waren die letzten Glutnester gelöscht. Der Besitzer bezifferte den Schaden laut ORF mit einer halben Million Euro. Weshalb das Feuer ausgebrochen war, stand am Sonntagvormittag noch nicht fest.