50 meistgesuchte mutmaßliche Kriminelle

Zwei Österreicher auf der ''Most Wanted''-Liste

28.09.2022

Die Steckbriefe der mehr als 50 meistgesuchten mutmaßlichen Kriminellen Europas gibt es Internet. Ziel ist es, die Bevölkerung auf die europaweit meistgesuchten Köpfe der organisierten Kriminalität aufmerksam zu machen und Hinweise auf deren Aufenthaltsorte zu bekommen.

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© Europol
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Den Haag/Wien. Mord, Terrorismus, Menschenhandel oder bewaffneter Raub: Die Steckbriefe der mehr als 50 meistgesuchten mutmaßlichen Kriminellen Europas gibt es Internet. Im Zuge einer neuen Kampagne in James-Bond-Geheimagenten-Manier von Europol, dem Europäischen Zielfahndungsnetzwerk ENFAST (European Network of Fugitive Active Search Teams) und den nationalen Polizeibehörden, wird die Bevölkerung um mithilfe bei der Suche gebeten, sodass es bald "#GAMEOVER" für die Flüchtigen heißt.

So lautet nämlich die Devise der neuen Kampagne mit dem markigen Slogan "MOST WANTED 2022 - YOU CAN BRING THEM DOWN", die mit dem heutigen Mittwoch europaweit ausgerollt wurde. Ziel ist es, die Bevölkerung auf die europaweit meistgesuchten Köpfe der organisierten Kriminalität aufmerksam zu machen und Hinweise auf deren Aufenthaltsorte zu bekommen. Beschreibungen der mutmaßlichen Kriminellen - Männer und Frauen - gibt es online: www.eumostwanted.eu/gameover.

Zwei Österreicher auf der Liste

Auf der Liste befinden sich auch zwei Österreicher, wurde in einer Aussendung des Bundeskriminalamtes mitgeteilt. Der Wiener Martin Schabel wird als mutmaßlicher Drogen-Pate weltweit gesucht. Als letzter Aufenthaltsort konnte Lignano Sabbiadoro/Italien ermittelt werden. Hier habe sich der Tatverdächtige mehrere Monate versteckt, ehe er nach der Festnahme seiner Mittäter die Flucht weiter fortgesetzt haben dürfte. Der Mann dürfte sein Aussehen mittlerweile verändert und eine neue Identität angenommen haben, hieß es. Ebenfalls zu den "Most Wanted" Europas gehört Tibor Foco, der 1986 in Linz eine Frau getötet haben soll und seit seiner Flucht vor fast 25 Jahren spurlos verschwunden ist.

"Bei Europas Most Wanted handelt es sich tatsächlich um die gefährlichsten Kriminellen unseres Kontinents. Die Bevölkerung kann mithelfen, diese zu fassen. Niemand soll sich der Strafverfolgung entziehen können", sagte Andreas Holzer, Direktor des Bundeskriminalamtes.

Fahndung des Bundeskriminalamts

In der Zentralen Fahndung des Bundeskriminalamts laufen alle Fahndungsaufrufe zusammen. Der nationale und internationale Informationsaustausch zu Fahndungen im Schengener Informationssystem (SIS; europäischer Verbund für Fahndungen nach Personen und Sachen) wird durch die SIRENE Österreich für die gesamte österreichische Polizei an das In- und Ausland gesteuert. SIRENE steht für Supplementary Information Request at the National Entry.

Für die operative, besonders intensive Fahndung nach einzelnen mit Haftbefehl gesuchten Straftätern (High Value Targets) setzt das Bundeskriminalamt Expertinnen und Experten der Zielfahndung ein. Das Büro Zielfahndung konnte seit seiner Gründung (2003) weltweit 286 Festnahmen vollziehen bzw. einleiten. Der jüngste Erfolg war die Ausforschung und Festnahme jenes Mannes, der im August in Wien-Mariahilf eine Frau und ihre Tochter getötet haben soll. Er wurd ein Frankreich erwischt. "Die Ermittlerinnen und Ermittler des Bundeskriminalamtes sind hochprofessionelle Experten und zugleich ein Aushängeschild der österreichischen Polizei. Diese Spezialisten tragen wesentlich dazu bei, dass sich kein geflüchteter Täter sicher fühlen kann - egal wo er ist", lobte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP).

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