Demonstranten bewarfen ein mit israelischer Fahne beflaggtes Haus.
Bei einer Demonstration in Wien gegen die Stürmung einer Hilfsflotte für den Gazastreifen durch die israelische Armee ist es am Dienstag zu einem kleineren Zwischenfall gekommen. Die Demonstranten zogen von der israelischen Botschaft in Wien-Währing bis zum Parlament. Auf der Währinger Straße in Wien-Alsergrund wurden einige Teilnehmer auf eine israelische Flagge aufmerksam, die aus dem Fenster eines Hauses hing. Sie bewarfen das Gebäude mit Eiern, Feuerzeugen und Plastikflaschen. Die Fahne im Fenster wurde daraufhin eingezogen, dennoch traten Demonstranten dann noch zwei Fenster ein.
"Lasst Gaza frei!"
Ansonsten verlief der - ab
Überquerung des Gürtels nicht mehr genehmigte - Protestmarsch friedlich. Die
nach Polizeiangaben rund 600 Demonstranten schwenkten palästinensische und
türkische Fahnen. Sie skandierten unter anderem "Kindermörder Israel",
"Israel Terrorist", "Intifada", "Israel - USA - Menschenrechte - ha, ha,
ha!" und "Lasst Gaza leben, lasst Gaza frei!" Auf den Plakaten stand etwa
"Nein zur israelischen Unterdrückung und Apartheid", "Langsamer Genozid im
Gazastreifen", "Ethnische Säuberung im Westjordanland", "Boycott Israel"
oder "Free Gaza".
Zuvor Mahnwache
Zuvor hatte es eine Mahnwache mehrerer
Organisationen vor der israelischen Botschaft gegeben. Die Demonstranten
protestierten gegen die blutige Erstürmung einer Schiffsflotte
pro-palästinensischer Aktivisten, die Hilfsgüter für den Gazastreifen
transportierte, durch israelische Truppen Montag früh. Bei der Erstürmung
wurden neun Aktivisten getötet. Der UNO-Sicherheitsrat verurteilte die
Gewalt bei der Aktion und forderte eine unabhängige Untersuchung der
Vorfälle.