Lawinenabgang
Drei Wintersportler in Vorarlberg verschüttet
28.02.2009
Großes Glück hatte ein Deutscher der von einer Lawine verschüttet wurde. Er konnte per Handy selbst den Notruf wählen und wurde geborgen.
Bei mehreren Lawinenabgängen in den Vorarlberger Skigebieten sind am Mittwoch insgesamt drei Wintersportler verschüttet worden. Die Lawinengefahr ist indessen von Mittwoch auf Donnerstag auf "erheblich" (Stufe 3) zurückgegangen.
Handy-Notruf
Ein 44-jährige Skifahrer aus Baden-Württemberg
verließ am Mittwoch im Skigebiet Golm in Tschagguns (Montafon) trotz
Lawinenwarnstufe 4 den gesicherten Skiraum und löste ein Schneebrett aus. Er
wurde mitgerissen und saß etwa 20 Zentimeter unter der Oberfläche des
Lawinenkegels fest. Dem Deutschen gelang es jedoch, eine kleine Atemhöhle zu
bilden. Nach rund einer halben Stunde schaffte er es, per Handy einen Notruf
abzusetzen. Kurz danach konnte er von zwei Pistenrettern gefunden werden,
die seine Hilferufe hörten, zudem ragte auch eine Hand des 44-Jährigen aus
dem Schnee. Er wurde geborgen und mit Bänderrissen im Knie und einem
Schienbeinbruch ins Krankenhaus geflogen.
Selbst befreit
Ebenfalls verschüttet wurden am späteren
Nachmittag zwei unbekannte Wintersportler in Warth am Arlberg. Sie traten im
Bereich der sogenannten Hägerauer Alpe ein Schneebrett von 30 bis 40 Meter
Breite los und wurden von den Schneemassen erfasst. Sie konnten sich aber
selbst befreien und waren bereits weitergefahren, als die
Rettungsmannschaften eintrafen.
Schnell reagiert
Weiters in eine Notlage gerieten am Mittwoch
ein 25-jähriger deutscher Snowboarder in Warth sowie ein 30 Jahre alter
US-Amerikaner in Lech am Arlberg. Der 25-Jährige fuhr im freien Skiraum ab,
als er zu Sturz kam und einen Überschlag nur vermeiden konnte, indem er sein
Board hart in den Tiefschnee stemmte. Damit löste er ein 50 Meter breites
und 150 Meter langes Schneebrett aus. Der 25-Jährige reagierte
geistesgegenwärtig und fuhr an den rechten Rand des Abbruchs, wo er Schutz
bei einer Baumgruppe fand.
Lawinengefahr könnte wieder steigen
Die Lawinengefahr nahm
indessen ab. Nach zwei Tagen mit großer Lawinengefahr (Stufe 4) herrschte am
Donnerstag noch erhebliche Gefahr (Stufe 3). Am Freitag könnte sie aber
wieder ansteigen, wenn die Prognosen - Schneefall und starker Wind -
zutreffen.
Auch in Salzburg mahnt man noch zur Vorsicht. Im Norden ist noch Warnstufe 4, auf den Tauern und den Nockbergen Stufe 3. Der Temperaturanstieg und der Neuschnee bringen am Wochenende wieder höheres Risiko. Anders die Situation in Tirol. Die Situation hat sich etwas entspannt. Die Warnstufe wurde auf 3 gesenkt.