Gelsen sind plötzlich für alle schmerzhaft spürbar – ab jetzt schwirren die Mücken.
Plage. Am Samstag war der erste heiße Sommertag – begleitet von einer Gelsenplage, die sich gewaschen hat. Bereits jetzt gibt es geschätzt rund eine Billion Stechmücken (1.000 Milliarden!) im Land.
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Zu viel Regen. Ein Weibchen kann bis zu 150 weibliche Mücken auf die Welt bringen. Die weiblichen Nachkommen können wiederum bis zu 150 weibliche Mücken gebären. Acht Generationen gibt es in einem Sommer. Bereits jetzt sind es durch den nassen Frühling sehr viele – und zwar erst in der 2. Generation. „Die landesweiten Regenfälle führten zur extremen Verbreitung der Gelsen“, sagt Ökologe Bernhard Seidel zu ÖSTERREICH.
»Behörden von Gelsen-Plage überfordert«
Kritik. „Die Behörden sind blind auf beiden Augen, sie nehmen die Stechmücken-Plage nicht wahr. Seit die Malaria in den 50er-Jahren bei uns verdrängt wurde, nimmt man das nicht mehr wahr“, sagt Seidel. Mittlerweile sind aber bereits sieben Anopheles-Mückenarten in Österreich, welche die Malaria verbreiten können – etwa von infizierten Rückkehrern aus dem Urlaub.
Tigermücke verdrängt die heimische Gelse
Gefahr. Zu diesen Anopheles-Arten kommen Busch- und Tigermücke aus Asien. „Mittlerweile verdrängen die eingeschleppten, invasiven Stechmücken die heimischen Gelsen“, sagt Seidel. Und: Die sind „leider tagaktiv“, so Seidel. Bereits 2012 hat er die asiatische Tigermücke bei uns nachgewiesen. Im Gegenteil zu den heimischen Gelsen verbreitet die asiatische Buschmücke etwa das West-Nil-Virus. „Das gefährdet die vulnerablen Gruppen so wie das Corona-Virus“, meint Seidel. Es kann aber nicht von Mensch zu Mensch übertragen werden.